Vienna in Hollywood
Während der Dreharbeiten zu Casablanca soll Humphrey Bogart seinem Freund Orson Welles gesagt haben: „Ich spiele gerade im schlechtesten Film aller Zeiten.“ Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Je nachdem, auf welcher Liste man nachsieht, gilt „Casablanca“ heute als zweit- bis fünftbester Film.

Ein Klassiker, bei dem von den rund 75 SchauspielerInnen nur drei in Amerika geboren waren, alle anderen waren EmigrantInnen aus mehr als 30 Ländern, darunter auch einer der Hauptdarsteller, Paul Henreid aus Österreich. Und die Filmmusik stammte vom Wiener Max Steiner.

Es waren vor allem jüdische Filmemacher, Komponisten, Autoren und Intellektuelle aus Österreich und Deutschland, die vor dem Albtraum des Nationalsozialismus geflüchtet waren und an der amerikanischen Westküste nicht nur eine neue Heimat finden konnten, sondern das, was wir heute „Hollywood“ nennen, zur „Traumfabrik“ aufgebaut und als Mekka der Filmindustrie etabliert haben.

Mit dem Symposium „Vienna in Hollywood“ und einer 6-wöchigen Filmreihe, die mit einem Nitrofilm-Screening von „Casablanca“ begann, beleuchtet und ehrt das erst vor kurzem eröffnete Academy Museum in Los Angeles die Karrieren von aus Österreich stammenden Filmschaffenden, vor allem nicht so bekannte, aber natürlich auch Regisseure wie Billy Wilder

und Fred Zinnemann, SchauspielerInnen wie Hedy Lamarr

und Paul Henreid, Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold und Hanns Eisler und Drehbuchautorinnen wie Vicki Baum und Salka Viertel.
Der kulturMontag aus Hollywood.
TV-Beitrag: Alexander W. Rauscher