BuchTIPP
„Saddam Hussein hat mein Leben zerstört.“ - sagt der 1966 im Norden des Irak geborene kurdische Autor Bachtyar Ali. Mehrmals wurde er inhaftiert und schwer verletzt.

In den 1990er Jahren ist er aus dem Irak nach Deutschland geflohen. Auf Deutsch ist nun sein jüngster Roman „Mein Onkel, den der Wind mitnahm“ erschienen. Das schmale Buch ist eine Parabel mit märchenhaften Motiven und tragischem Hintergrund. Der Protagonist namens Djamshid Khan wird unter Saddam Hussein verhaftet, gefoltert und magert bis auf die Knochen ab. Er wird so „leicht wie Papier“, wie es im Buch heißt. Der Wind trägt ihn fort, am Ende verliert er nicht nur seine Erinnerung, sondern auch die Heimat.

Diese Heimatlosigkeit, zu der Djamschid Khan verurteilt ist, lässt sich auf das Schicksal aller Flüchtlinge übertragen, auch auf Bachtyar Ali selbst.
TV Bericht: Imogena Doderer
Infos zum Buch:
Bachtyar Ali: „Mein Onkel, den der Wind mitnahm“
Erschienen am 23.8.2021
(Erstauflage)
Hardcover 160 Seiten
Roman
Aus dem Kurdischen (Sorani) von Ute Cantera-Lang und Rawezh Salim
Unionsverlag