Hitlers Lieblinge

NS-Kunstpolitik in Wien & Berlin

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Kunst und Kultur hatten im Nationalsozialismus eine wichtige Propagandafunktion. Die Nationalsozialisten bestimmten nicht nur wie Kunst auszusehen hatte, sondern auch wer künstlerisch tätig sein durfte und wer nicht. Zwei Ausstellungen - eine in Berlin und eine in Wien - widmen sich derzeit diesem Thema.

Ausstellungsansicht im MUSA
Wien Museum / Lisa Rastl

„Auf Linie - NS Kunstpolitik in Wien“ heißt die Schau im MUSA, dem Ausweichquartier des Wien Museums, die sich auf das Schaffen bildender Künstler während der NS Zeit in Wien konzentriert. Kunstwerke, die während der NS Zeit gern gesehen waren, wurden Jahrzehnte lang in den Depots der Wiener Museen gelagert. Grundlage für diese Schau ist ein Aktenfund aus der Reichskammer für bildende Künste in Wien. Die Kammer war ab 1938 die einzige Institution zur Kontrolle und Steuerung des Kunstgeschehens. Wer als Künstler tätig sein wollte, wurde in ihr System gezwungen. Die beiden Kuratorinnen Ingrid Holzschuh und Sabine Plakolm-Forsthuber haben erstmals die knapp 3000 Mitgliederkarten der Kammer durchforstet und erforscht.

Rudolf Eisenmenger
ORF

Die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin trägt den Titel „Die Gottbegnadeten“. Sie beschäftigt sich mit jenen - ausschließlich männlichen Künstlern - die von den Nationalsozialisten als unverzichtbar für die Propaganda gehalten worden sind, und die nach dem Ende der Nazi-Diktatur ihre Karriere meist ungehindert fortsetzen konnten. Davon zeugen die rund 300 Exponate der Ausstellung - darunter Film- und Medienberichte, Fotografien, Skulpturen, Gemälde, Gobelins und Zeichnungen. Die Ausstellung räumt somit auch mit dem Mythos des künstlerischen Neuanfangs nach 1945 auf.

Eiserner Vorhang Wiener Staatsoper
ORF

Ergänzend zur Berliner Ausstellung gab es auch in Wien einen Stadtspaziergang zu verschiedenen Plätzen und Denkmälern, die von „gottbegnadeten“ Künstlern nach 1945 gestaltet wurden.

TV-Beitrag: Tatjana Berlakovich & Sarah Widter

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