Hollywood kommt ins Museum
Es ist eine Inszenierung in sieben Stockwerken und dem riesigen Kuppelbau mit 1000-Sitze fassendem Theater des italienischen Stararchitekten Renzo Piano.
Im neue Academy Museum in Los Angeles gehts auf über knapp 30.000 Quadratmetern um die Geschichte, die Kunst und die Wissenschaft des Films. Stars wie Steven Spielberg, Barbra Streisand und George Lucas spendeten für den Bau, auch Filmstudios, Stiftungen und Superreiche schrieben Schecks. Es gibt die Spielberg-Galerie, eine Barbra-Streisand-Brücke, auch eine Netflix-Terrasse. Einige Pfeiler sind nach Filmgrößen wie Sophia Loren, Tony Curtis oder Rita Moreno benannt, für je eine Million Dollar Spendengeld. Die riesige Eingangshalle ist nach dem legendären Schauspieler Sidney Poitier benannt, der 1964 für den Film „Lilien auf dem Felde“ als erster Schwarzer mit dem Oscar zum besten Hauptdarsteller gekürt wurde.
Glanzvolle Objekte wechseln einander mit Erinnerungen an die technischen Entwicklungen der Filmkunst ab.
Und neben starren Kultstücken erwarten das Publikum auch Unmengen bewegter Bilder voller Stars sowie interaktive Erlebnisse. In der nach Spielberg benannten Galerie werden auf zehn Monitoren Szenen von über 700 Filmen aus aller Welt gezeigt. In mehreren Sonderausstellungen kommen diverse Filmemacher zu Wort. Oscar-Preisträger Spike Lee zeigt eine Sammlung von Artefakten, die seine Arbeit geprägt haben. Der Mexikaner Guillermo del Toro stellt seine Fantasy-Kreaturen vor.
Doch in den Ausstellungen ist mehr als nur Memorabilia aus Filmen zu sehen, mehr als nur Filmclips und Oscars über Oscars. Auch die Schattenseiten Hollywood’s werden thematisiert: Rassismus, Benachteiligung von Frauen und Minderheiten und die Veränderungen in der Gesellschaft – von #MeToo bis “Black Lives Matter”. Dafür gesorgt haben Direktor Bill Kramer und die Leiterin des KuratorInnen-Teams, die Oberösterreicherin Doris Berger.
Der kulturMontag hat beide bei der glanzvollen Eröffnung des Academy Museums getroffen.
TV-Beitrag: Alexander W. Rauscher