Baulicher Wildwuchs
Wer sich in Österreichs Gemeinden auf die Suche nach dem idyllischen Dorfplatz oder dem alten Gasthaus begibt, wird immer öfter enttäuscht. Vielerorts werden historisch wertvolle Gebäude abgerissen und durch funktionale, gesichtslose Wohnbauten ersetzt. Denn in der Denkmalpflege gibt es gravierende Defizite. Nach wie vor gibt es Lücken zwischen staatlichem Denkmalschutz und kommunalem Schutzzonenmodell, die von manch einem Investoren gründlich ausgenutzt werden. Klar ist, Österreich braucht Wohnraum, aber muss das immer auf Kosten historischer Baukultur gehen? Wie können ökonomische Zwänge überwunden und gleichzeitig das so wichtige Bewusstsein für den Wert geschichtsträchtiger Gebäude geschaffen werden?

Braucht es landesweit einheitliche Regeln für den Erhalt der Baukultur oder attraktivere Fördermodelle für das Bauen im Bestand? Mit diesen Fragen haben wir Bürgermeister, Städteplaner, Architekturhistoriker und Denkmalschützer konfrontiert. Der kulturMontag berichtet aus der Tiroler Gemeinde Tarrenz,

aus dem niederösterreichischen Zwettl

und hat auch einen Abstecher auf die Wiener Mariahilfer Straße gemacht.

Dort wurde in einer behördlich festgelegten Schutzzone das ehemalige Leiner Gebäude abgerissen, das letzte - in seiner Grundstruktur noch intakte - Wiener Kaufhaus der Gründerzeit.
TV-Beitrag: Nicola Eller & Harald Wilde