Liebling der Fälscher

Amedeo Modigliani in der Wiener Albertina

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Er zählt zu den teuersten Künstlern des 20. Jahrhunderts, für dessen Werke Sammler schon mal gerne 3-stellige Millionensummen hinblättern. Frauen hat er gemalt, wie kein anderer – unverwechselbar sind sie mit ihren schmalen Nasen, langen Hälsen und einfachen Strichen.  

Frauenporträt
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Amedeo Modigliani ist ein Künstler für das Publikum, obwohl sich die Kunstgeschichte wenig bis gar nicht für ihn interessiert hat. Erst ab dem neuen Jahrtausend wurde er in den Museen weltweit (wieder) entdeckt. Experten sehen in dem 1884 im toskanischen Livorno Geborenen gar den ersten Künstler der Moderne, der die Verknappung seines Werkes auf wenige Parameter so konsequent exerziert habe.

Ausstellungsansicht - Modiglianis Werke
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Mit fatalen Folgen: Der hohe Wiedererkennungswert und der Mythos um den tragischen Einzelgänger machen die Marke Modigliani extrem anfällig für Fälschungen. Schon zu Lebzeiten kamen die ersten in Umlauf und noch immer werden Bilder als „Originale“ produziert und verkauft. Echt oder falsch?

Signatur Modigliani
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Einen Scherz machten sich 1984 ein paar Studenten aus seiner Geburtsstadt. Sie fertigten mit einem Presslufthammer Skulpturen aus Stein im Stile Modiglianis an und versenkten sie in einem Kanal. Als sie sie wieder auftauchen ließen, wurden die Skulpturen von namhaften Kunsthistorikern als Originale anerkannt – bis die Aktion aufflog und der Kunstskandal perfekt war.

Foto Amedeo Modigliani
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Modigliani, der mit 35 Jahren in Paris verstarb war zeitlebens von Armut, Schicksalsschlägen, Drogenexzessen und schwerer Krankheit gezeichnet, mit seiner Kunst konnte er nur mühsam für Miete und das Nötigste zum Überleben aufkommen.

Kurator Marc Restellini
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Kurator Marc Restellini

Die Wiener Albertina würdigt Amedeo Modigliani anlässlich seines 100. Todestages mit einer spektakulären, ca. 130 Objekte aus drei Kontinenten umfassenden Retrospektive. Die ursprünglich für das Jubiläumsjahr 2020 geplante Schau wurde aufgrund der Pandemie verschoben. Nun wird dieser faszinierende, unverkennbare Künstler erstmals auch in Österreich gezeigt.

Dreharbeiten Albertina
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Die Ausstellung vereint Hauptwerke aus den renommiertesten Museen und Privatsammlungen: aus den USA bis nach Singapur, von Großbritannien bis Russland. Größere Leihgaben stammen aus dem Musée Picasso-Paris und der Sammlung Jonas Netter, der ein großer Förderer Modiglianis zu seinen Lebzeiten war.

TV-Beitrag: Sandra Krieger

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