Sprungbrett Festspiele

Der Herbert von Karajan Young Conductors Award

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Operation Zukunft lautet eine Devise, die die Salzburger Festspiele mit dem Herbert von Karajan Young Conductors Award verfolgen. Seit 2010 vergibt das renommierte Festival diesen Musikpreis, der mit 15 000 Euro dotiert ist an junge Dirigenten der nächsten Generation. Heuer wählte die Jury unter dem Vorsitz des österreichischen Dirigenten Manfred Honeck aus 323 Anmeldungen aus 54 Ländern drei Finalisten aus.

Hankyeol Yoon
ORF
Hankyeol Yoon
Tobias Wögerer
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Tobias Wögerer
Vitali Alekseenok
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Vitali Alekseenok

Im großen Saal des Mozarteums wurde bei einstündigen Konzerten am Wochenende der diesjährige Preisträger gekürt. Neben dem Preisgeld erhält der Sieger auch die Möglichkeit im Rahmen der Festspiele 2024 ein Konzert mit dem RSO Wien zu leiten. Wie sehr dieses ambitionierte Unterfangen Früchte trägt, zeigt sich ganz besonders in diesem Jahr. Denn Stardirigent Daniel Barenboim, der Bohuslav Martinus „Die griechische Passion“ dirigieren hätte sollen, musste krankheitsbedingt absagen. Einspringer ist der Franzose Maxime Pascal, der schon 2014 den „Karajan-Preis“ gewonnen hatte. Der 37-Jährige gilt jetzt schon als großer Hoffnungsträger im Klassikbetrieb.

Maxime Pascal
Jean-Baptiste Millot

Geboren in Nantes in einem musikalischen Elternhaus, studierte Pascal erst Klavier und Geige am Konservatorium in Paris. Doch schon rasch wurde ihm klar, dass seine Zukunft am Pult im Orchestergraben liege. Pascal, der früh sein eigenes junges Ensemble „Le Balcon“ gründete, konnte schon mehrmals seinen hervorragenden Ruf als Interpret der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts unter Beweis stellen. Erst im letzten Jahr feierte er hier in Salzburg mit Arthur Honeggers „Jeanne d`Arc au bûcher“ und Wolfgang Rihms „Lenz“ Erfolge, auch bei den Wiener Festwochen punktete er mit seiner musikalischen Interpretation von Alban Bergs „Lulu“.

Jetzt steht er in Simon Stones Inszenierung „Die griechische Passion“ vor einer Herkulesaufgabe, dirigiert er doch erstmals die Wiener Philharmoniker. Für Pascal hat das Orchester von Weltrang einen ganz eigenen Mythos, die Klangkultur der Wiener Philharmoniker ist ihm schon seit seiner Kindheit vertraut. Sieht man Pascal bei der Arbeit zu, sticht seine Körperlichkeit sofort ins Auge. Intensiv durchlebt er, durchwütete er ganz haptisch die Partituren, allerdings immer mit einer immensen Präzision.

Der kulturMontag präsentiert den diesjährigen Preisträger Hankyeol Yoon und Peter Schneeberger spricht mit Maxime Pascal über Herausforderungen, Himmelfahrtskommandos & jede Menge Herzblut.

TV-Beitrag: Katharina Huemer

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