Der talentierte Mr. Eidinger
Er ist hip, exaltiert, extrem, eine Rampensau, zugleich ein ängstlicher Mensch. Im Theater ist er oft nackt, im Film spielt er am liebsten Psychopathen. Zwei der großen Koordinaten im Leben von Lars Eidinger sind das Theater und das Kino. Hamlet hat er an der Berliner Schaubühne gespielt, der er als festes Mitglied des Ensembles seit 1999 angehört. Wer das Stück gesehen hat, weiß, wie sehr sich Eidinger bis zur körperlichen Erschöpfung verausgaben, wie intensiv sein Spiel sein kann.
„Hamlet“ ist einer der Gründe, warum ihm der Ruf des Provokateurs vorauseilt. Es heißt, er sei Fachmann des Extremen, des Maßlosen. Er gilt als Schauspielberserker, der sich in dem Molière-Stück „Menschenfeind“ ein Würstchen in den Allerwertesten schiebt. Eidinger kann mit diesem Bild leben, selbst wenn es oberflächlich ist: „Es gibt doch Schlimmeres, als als Berserker zu gelten."
Jetzt spielt der Tausendsassa den „Jedermann“ und wird von Kritik wie Publikum gefeiert. Der 45-jährige Berliner ist der 20. Jedermann-Darsteller in der Geschichte der Salzburger Festspiele und live zu Gast.
TV-Bericht: Susanna Schwarzer