Der Herr der Dunkelkammer
In den Swinging Sixties war er dort, wo der Zeitgeist pulsierte. Ohne Zweifel zählte Christian Skrein zur Elite der damaligen Mode- und Gesellschaftsfotografen. Er setzte Stars wie Brigit Bardot, Gina Lollobridiga oder Catherine Deneuve in Szene,

fotografierte die Beatles bei Filmaufnahmen in Obertauern

und die Rolling Stones bei ihrem Konzert in der Wiener Stadthalle.
Ausgestattet mit einer erstklassigen Fotoausrüstung, schaffte er es bis in die Vogue. Sein Repertoire umfasste fotografische Experimente, Straßenfotografie, Fotoreportagen, Werbe- und Modefotografie und Künstlerporträts.

Skrein war mit Walter Pichler, Arnulf Rainer, Hans Hollein, Friedensreich Hundertwasser, Oswald Wiener auf Du und Du. Für kurze Zeit wurde er zu einem wichtigen Porträtisten der avantgardistischen Künstler der Galerie nächst St. Stephan, der Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus sowie von Christo und Joseph Beuys.

1970 hängte er seine Fotografenkarriere an den Nagel, widmete sich dem Werbefilm, seiner Produktion und der Regiearbeit und ging nach Hollywood. Seiner Liebe zur Fotografie blieb er dennoch treu – als passionierter Sammler. Als 23-Jähriger begann Skrein zu sammeln – etwa die Kuba-Bilder. 4500 Fotografien sind ein einzigartiges visuelles Dokument der Ereignisse der Kubanischen Revolution.

Das Ergebnis dieser mittlerweile mehr als fünfzig Jahre andauernden Leidenschaft ist eine der weltweit größten Sammlungen der Schnappschussfotografie. Wie viele Bilder er eigentlich besitzt, weiß Christian Skrein gar nicht so genau.

Einen atemberaubenden Einblick in sein „Bilder-Reich“ gibt jetzt das Museum Moderner Kunst in Salzburg mit der Ausstellung „Tell Me What You See“. Über ikonische Bilder, seine Vorliebe für die schwarz/weiß Fotografie und die Notwendigkeit eines österreichischen Fotomuseums erzählt Christian Skrein dem kulturMontag in seinem Refugium am Wolfgangsee.
TV-Beitrag: Markus Greussing