Dok 1
Rendezvous mit dem Tod
Bei unserer Geburt ist wenig fix, bis auf eines: Irgendwann werden wir sterben. Das hindert uns nicht daran, das Thema geflissentlich vor uns her zu schieben.

Selten war das einfacher als heute: Während früher die allermeisten Menschen zu Hause gestorben sind, findet der Tod heute sehr häufig in Krankenhäusern, Hospizen oder Altenheimen statt – hinter verschlossenen Türen, betreut von Profis.

Über das Sterben reden wir - wenn überhaupt - an Allerheiligen oder wenn uns der Tod einen geliebten Menschen nimmt.

Lisa Gadenstätter geht es genauso: Das Thema löst in ihr geradezu einen Fluchtreflex aus. In dieser Dok 1 möchte sie sich dem Tod stellen. Sie möchte hinschauen, begreifen und vor allem: darüber sprechen!

Einen Tag lang begleitet sie den jungen Bestatter Johann Teufel. Zusammen bereiten sie einen Sarg vor und kleiden einen Verstorbenen an.

In Tirol sucht sie nach Antworten auf eine bisher unbeantwortete Frage: Wie ist es, zu sterben? In Langkampfen trifft sie den 50-jährigen Paul Madreiter. Sechs Minuten lang stand sein Herz still, er war klinisch tot. In dieser Zeit machte er eine Nahtoderfahrung – fühlt sich Sterben so an?

Das möchte sie auch von Extrembergsteiger Peter Habeler wissen, der im Himalaya schon einmal in den dunklen Tunnel geblickt hat.

Wie bewältigt man die Angst vor dem Tod enger Freunde und Familienangehöriger? Was dürfen Kunst und Humor? Was wäre, wenn wir ewig leben würden?

Lisa Gadenstätter hätte viele Fragen an den Tod. Auf der Suche nach Antworten trifft sie in einer Geisterbahn im Wiener Prater auf den Schauspieler Philipp Hochmair.

Der aktuelle Jedermann bei den Salzburger Festspielen schlüpft für diese Dok 1 in die Rolle des Todes und schickt Lisa an Orte, an denen sie dem Thema nicht ausweichen kann, z.B. auf die Palliativstation im Wiener AKH. „Das Sterben ist in uns angelegt, wenn es soweit ist, können wir das“, gibt ihr die Leiterin Eva Masel mit.