Dok 1
Von Betrügern und Betrogenen
Der Betrug, laut Duden "Die bewusste Täuschung, Irreführung einer anderen Person”, ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Manipulation anderer, um sich selbst zu bereichern, passiert dabei über zahllose Methoden. Seit das Internet unser aller Leben fest im Griff hat, ist die Zahl der Betrugsfälle noch einmal sprunghaft angestiegen. Polizei und Täterschaft liefern sich ein schier endloses Katz und Maus-Spiel, bei dem die Betrüger oft die besseren Karten haben: Bis man ihren gefinkelten Vorgangsweisen auf die Schliche kommt, arbeiten sie längst schon an der nächsten Betrugsmasche. Die Anonymität, die das Internet bietet, ermöglicht den Kriminellen dabei ein weites Betätigungsfeld.
Hanno Settele taucht in dieser DOK1 in die Welt der Betrüger und der Betrogenen ein. Er trifft dabei auf Opfer, Täter und Ermittler. Wenn Wohnungen angeboten werden, die der Betrüger selbst nur für ein paar Tage angemietet hat: Wie funktioniert das? Wenn Autos unter Vorspiegelung falscher Tatsachen geleast werden, nur um sie sie schon in der ersten Woche nach Vertragsabschluss ins Ausland zu verfrachten: Wie kann das sein? Wenn “Handwerker” auf einmal in der eigenen Wohnung stehen, die alles sind, nur keine Handwerker: Was passiert da?
Wenn Menschen, die auf Dating-Plattformen Nähe und Geborgenheit suchen, von “Love-Scammern” um ihr Erspartes gebracht werden: Wie ist das möglich?
In der Sendung werden aber nicht nur die Methoden der Verbrecher aufgezeigt, sondern auch Hinweise und Tipps gegeben, wie man sich davor schützen kann. Von einem Betrüger, der in seinen sechs Lebensjahrzehnten schon zu fast 20 Jahren Haft verurteilt wurde, will Settele dazu erfahren, was eigentlich in dessen Kopf vorgeht, wenn er - smart lächelnd und elegant im Auftritt - andere um Millionen von Euros bringt. Welche Rolle spielt das Aufkommen von künstlicher Intelligenz im sich immer schneller drehenden Karussell der Betrugstäter? Spoiler: Eine riesige.
Vollkommenen Schutz vor den Abzockern dieser Welt gibt es nicht. Sie spielen unglaublich geschickt mit den Emotionen ihrer Opfer. Und machen sich nur allzu oft eine menschliche Eigenschaft zu Nutze, die uns allen irgendwo innewohnt: Die Gier. Der zeitlose und alle Vorsicht vernebelnde Wunsch, “ein Schnäppchen” zu machen. Oder, wie es ein Ermittler formuliert: “Wenn das Geschäft zu gut scheint, um wahr zu sein - dann ist es zu gut, um wahr zu sein.”