Dok 1

Der K(r)ampf mit dem Hund

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Ist sie berechtigt, unsere Angst vorm “Kampfhund”?

Anfang Oktober, in einem kleinen Dorf in Oberösterreich: Auf einem Feldweg wird eine Joggerin von einem American Staffordshire Terrier attackiert und stirbt an Ort und Stelle an den schweren Bissverletzungen. Seitdem ist sie wieder da: Die Diskussion um sogenannte Kampfhunde. Für die neue Dok 1 “Der K(r)ampf mit dem Hund" reist Hanno Settele durch das Hundeland Österreich und sieht sich an, wie gefährlich die Vierbeiner uns Menschen wirklich werden können.

Dass Hunde zubeißen, ist jedenfalls alles andere als ein Einzelfall: Pro Jahr werden in Österreich zwischen 3.000 und 4.000 Menschen nach Hundebissen so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden müssen. Warum kommt es aber immer wieder zu Angriffen durch Hunde? Wie kann man die verhindern? Wer ist Schuld an einer Attacke? Der Mensch oder das Tier? Und: Was ist das überhaupt, ein Kampfhund?

 Um Licht ins Dunkel der Debatte zu bekommen, spricht Hanno Settele mit renommierten ExpertInnen und besucht Menschen, die ihre eigenen Erfahrungen mit Kampfhunden gemacht haben. In der Steiermark etwa kümmert sich Georg Resch um Problemhunde, die aufgrund ihrer Aggressionen nicht mehr gesellschaftsfähig sind und versucht diese zu resozialisieren. Einer seiner Schützlinge ist auch der Rottweiler, der im vergangenen Sommer eine Frau so schwer verletzte, dass sie auf die Intensivstation musste. Dort verstarb sie rund zwei Monate später.

In Wien trifft Hanno Settele Raja Hothi, eine Verwandte der Verstorbenen, die sich jetzt für strengere Regeln in der Hundehaltung einsetzt. Das wünscht sich auch Monika Diendorfer: Sie selbst wurde vor einigen Jahren Opfer eines freilaufenden American Staffordshire Terriers - ein Erlebnis, dass die Pensionistin nachhaltig traumatisiert hat. 

Für durchdachtere und vor allem bundesweit einheitliche Vorschriften ist auch Tierfreundin und -journalistin Maggie Entenfellner. Ihr ist besonders der Gebrauchshundesport ein Dorn im Auge, den auch Minister Johannes Rauch nun verbieten will: Der Sport, zu dem auch ein Angriffstraining gehört, mache Hunde aggressiv. Georg Sticha, selbst Gebrauchshundesportler, sieht das anders: Durch das Training werden Hunde ausgeglichener, kontrollierbar und damit auch weniger gefährlich. 

Alles andere als gefährlich seien die Hunde von Regina Bregenzer - das erzählt sie zumindest Dok 1 Host Hanno Settele. Sie züchtet Bullterrier und kann das schlechte Image von Listenhunden nicht nachvollziehen. Und während im Tierschutzhaus in Vösendorf viele Listenhunde auch wegen dieses schlechten Rufs Dauermieter sind und kaum mehr Chance auf eine Vermittlung haben, werden im Militärhundezentrum Kaisersteinbruch tatsächlich auch Rottweiler zur Waffe ausgebildet - für den Fall der Fälle, versteht sich. 

Für die Dok 1 “Der K(r)ampf mit dem Hund" sucht Hanno Settele nach Fakten in einer emotional höchst aufgeladenen Diskussion. Vor allem stellt er die Frage nach der Verantwortung, die HundebesitzerInnen tragen - und er will wissen: Ist sie berechtigt, unsere Angst vorm “Kampfhund”?