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Reich ohne Leistung - Settele über geschenkten Reichtum und vererbte Armut
Das mietfreie Dach über dem Kopf, das gewinnbringende Unternehmen des Vaters, die Sparbücher und der Schmuck der Mutter oder das vergilbte Fotoalbum und das Porzellan der Großeltern - Erbschaften können unser Leben mehr oder weniger beeinflussen und ob man ein Erbe als Glücksfall oder Bürde betrachtet, ist jedem selbst überlassen und ohnehin Privatsache. Die gesellschaftlichen Probleme, die das steuerfreie Erben von großen Vermögenswerten mit sich bringen kann, gehen jedoch alle etwas an. In der Reportage widmet sich Hanno Settele einem Thema, über das niemand so gerne spricht, denn Erben bedeutet schließlich auch Sterben. Settele trifft auf die unterschiedlichsten Erben und Nicht-Erben und erfährt, welchen Einfluss Erbschaften auf ihr Leben haben. Familie Goëss-Enzenberg erbt ein wunderschönes aber kostenintensives Schloss in Tirol. Christoph Hauthaler tritt bereits mit Mitte Zwanzig in die Fußstapfen seines Vaters und übernimmt einen erfolgreichen Motorradfachhandel in Salzburg. Josef Weghaupt baut ganz ohne Erbe eine innovative Bäckerei mit mehreren florierenden Filialen auf. Sabine Schubert aus Wien hat kein Erbe in Aussicht und blickt mit einer gewissen Unsicherheit in die Zukunft, besonders im Hinblick auf ihre Altersvorsorge. Hanno Settele spricht außerdem mit der Immobilienmaklerin Elisabeth Rauscher, dem emeritierten Sparda-Bank-Vorstandsvorsitzenden Günter Grzega, dem Ökonomen Stefan Humer und dem Gemeinwohl-Ökonomie-Initiator Christian Felber darüber, wie gerecht leistungsfreies Erben ist, ob man heutzutage allein mit Arbeit und Sparsamkeit Eigentum bilden kann und warum das Thema Erbschaftssteuer in Österreich so ein Tabu ist. Werden Erbschaften immer mehr zur Bedingung für einen sozialen Aufstieg? Muss man heute erben, um sich ein Eigenheim leisten zu können? Und wie wichtig werden Erbschaften in Zukunft für uns alle noch werden?