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Vom Ortskaiser zum Buhmann? Österreichs Bürgermeister unter Druck

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War es früher besser BürgermeisterIn zu sein?

2093 Gemeinden gibt es in Österreich. Ihnen stehen 2093 BürgermeisterInnen vor. Einst ein angesehenes und begehrtes Amt, klagen heute 56% der BürgermeisterInnen über eine immens hohe und immer stärker werdende Belastung. Direkte Anfeindungen und Bedrohungen aus der Bevölkerung, eine überbordende Bürokratie und die immerwährende Angst vor der grundsätzlichen Haftbarkeit bei genehmigten Projekten sind nur einige der Undinge, die unseren BürgermeisterInnen das Amt vermiesen. War es früher besser? Ist es zu viel Verantwortung für zu wenig Lohn? Waren frühere BürgermeisterInnen aus einem anderen Holz geschnitzt? Oder sind die Eskapaden der Bundespolitiker schuld daran, dass die ehemaligen Dorfkaiser jetzt als Buhmänner dastehen?

Diesen Fragen und noch mehr geht Lisa Gadenstätter auf einem Roadtrip durch Österreichs Gemeinden nach. Sie besucht die Bürgermeisterin der kleinsten Gemeinde Österreichs und einen der jüngsten Bürgermeister des Landes, der als DJ auf Events in ganz Österreich auflegt, und spricht mit ihnen über die Freuden und Leiden des Amtes und was sie an ihrer Rolle motiviert und deprimiert. Weiters trifft Lisa Gadenstätter den ehemaligen Lambacher Bürgermeister, der sein Amt vorzeitig an den Nagel hängen musste, da sich die immer stärker werdenden Anfeindungen aus der Bevölkerung lebensbedrohlich auf seine Gesundheit ausgewirkt hatten.

Zum Thema Haftung erfährt Lisa Gadenstätter vom Bürgermeister von St. Veit im Pongau, wie er sich bis zum Verwaltungsgerichtshof durchkämpfen musste, um einer Klage und Strafzahlung zu entgehen – und sie besucht ein Bürgermeister-Seminar vom Österreichischen Gemeindebund, bei dem die gestressten Amtsträger zum Beispiel darin geschult werden, mit Anfeindungen und Shitstorms auf Social Media zurechtzukommen.

Begleitet wird Lisa Gadenstätter auf ihrem Roadtrip von Politikwissenschafter Peter Filzmaier, der Erklärungen für die Unterschiede in den Befugnissen, Nachwuchsprobleme und die nach wie vor niedrige Frauenquote liefert.