Dok 1
Abpfiff - Vom Fußballprofi zum Arbeitslosen
Der Countdown bis zum Beginn der Fußball Weltmeisterschaft in Katar am 20. November läuft.
Die Fußballwelt blickt gebannt zu den Stars, die nicht nur mit ihrem Können, sondern auch mit ihrem Marktwert beeindrucken. Ihre enormen Gehälter, Prämien und Sponsorenverträge polarisieren die Sportwelt. Doch wie sieht die Welt der Profi-Fußballer in Österreich aus? In dieser Dok1 werfen Lisa Gadenstätter und Regisseurin Nina Dallos einen Blick auf eine weitgehend unbekannte Fußball-Realität, in der nicht Erfolge und hohe Gagen, sondern finanzieller Überlebenskampf und persönliche Schattenseiten zu Hause sind, denn:
Ein Viertel der 600 österreichischen Profi-Fußballer sind jedes Jahr arbeitslos gemeldet.
Um fit und im Training zu bleiben, versammeln sich im Sommer einige der vereinslosen Profis im „Camp der Arbeitslosen“ im burgenländischen Neufeld. Hier haben die arbeitslosen Fußballer die letzte Möglichkeit einen Vertrag zu ergattern.
Der Schritt dorthin ist für viele schwierig. Oliver Prudlo, Camp-Projektleiter, und Trainer Robert Ibertsberger erzählen Lisa Gadenstätter vom Kampf gegen Scham und Motivationslosigkeit der arbeitslosen Spieler, sprechen aber auch über Chancen für ihre Schützlinge und Wege in eine neue Zukunft.
Max Sax, ehemaliger Austria Wien-Stürmer, ist einer jener Spieler, bei dessen Spielerdatenprofil auf dem Transfermarkt „Vereinslos“ zu lesen ist. Kein Angebot eines Erstligisten lag bis Sommerende auf dem Tisch, jene der 2. Liga lehnte er ab: „Ich verdiene beim AMS mehr, als ich in der Zweiten Liga bekommen würde“, stellt er ernüchtert fest.
Dass selbst die Auszeichnung „Torwart des Jahres“ keine dauerhafte Vertragsgarantie ist, davon kann auch Jörg Siebenhandl, ehemaliger Campteilnehmer und derzeitiger Stammtorhüter bei SK Sturm Graz, ein Lied singen. Viele der arbeitslosen Spieler, die ihren 30. Geburtstag noch vor sich haben, geben Lisa Gadenstätter offen Einblick in ihre persönlichen Geschichten und einen Bubentraum, der noch nicht zu Ende gehen darf. Darüber macht sich auch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel im Interview Gedanken.
David Alaba ist Vorbild und Idol für viele und hat derzeit einen Marktwert von 55 Millionen. Aber auch er kennt die Stolpersteine und erinnert sich an den Druck zu Beginn seiner Karriere. Für die Dok1 und Lisa Gadenstätter nimmt er sich Zeit, um über seinen Weg zu reflektieren und gibt Einblicke in seine Welt, von der nicht nur kleine Buben, sondern auch die arbeitslosen Campteilnehmer noch immer träumen.