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Leben bei 50 Grad
2021 war eines der heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Die BBC-Dokumentation „Leben bei 50 Grad“ zeigt, wie extreme Temperaturen auf der ganzen Welt die Natur verwüsten, Wasserknappheit verursachen und die Menschen zu Klimaflüchtlingen machen.
Im vergangenen Jahr erlebte Kanada eine Rekordhitzewelle, von der WissenschaftlerInnen sagen, dass sie ohne den Klimawandel nicht möglich gewesen wäre. Nach Temperaturen von bis zu 49,6 °C kam es im Südwesten des Landes zu verheerenden Waldbränden. Sie vernichteten 90 Prozent von Patrick Michells Heimatstadt Lytton, auch sein Haus brannte völlig nieder.
Auch der Nahe Osten erwärmt sich schneller als der Großteil der Erde. In Kuwait herrschen mittlerweile unerträgliche Temperaturen von über 53 °C. Für die Influencerin und zweifache Mutter Ascia Al Faraj ist ein Leben außerhalb von klimatisierten Räumen mit ihren Kindern kaum mehr möglich.
In Nigeria sind die BewohnerInnen mit noch nie dagewesener Trockenheit konfrontiert. Farouk Barde arbeitet als Brunnengräber. Er und seine Kumpel müssen jedes Jahr tiefer graben, um an das Grundwasser heranzukommen. Die Arbeit ist extrem anstrengend. Bei 43 °C an der Oberfläche sind die Temperaturen im Brunnenschacht um einiges höher.
Auch der Irak ist einer der klimagefährdetsten Orte der Erde. Letzten Sommer hat er 26 Tage über 50 °C erlebt. Seit Jahrzehnten bestellen Scheich Kezem Al-Kaabi und seine Familie hier das Land. Jetzt bedrohen extreme Hitze und eine historische Dürre ihre Zukunft.
In Mexiko läuft der Colorado River mittlerweile trocken, teilweise wegen des Klimawandels. Antonia Torres González und ihre Mutter Inocencia, beide Mitglieder des Cocopa-Stammes, kämpfen dafür, ihn wieder zum Leben zu erwecken.
In Mauretanien, wo die Sahara einen Großteil des Landes bedeckt, gehört Hitze schon immer zum Leben dazu. Aber jetzt wird es unerträglich.
Der Salzarbeiter Sidi Fadoua und seine Kumpel beginnen noch vor Sonnenaufgang mit der Arbeit, bevor es zu heiß wird. Sidi unternimmt eine gefährliche Reise auf einem Güterzug, um an einem kühleren Ort am Meer neue Arbeit zu finden.
In Australien, wo die globale Erwärmung für immer extremere Temperaturen sorgt, kämpfen die Teenagerin India MacDonell und ihr Vater darum, ihr Zuhause vor den Waldbränden zu retten. Sie schaffen es, aber in ihrer Heimatregion Gippsland verwüstet das Feuer über eine Million Hektar Land, zerstört hunderte Häuser und kostet vier Menschen das Leben.
Die BBC-Dokumentation „Leben bei 50 Grad“ besucht Länder auf der ganzen Welt, in denen die tödliche Hitze aufgrund des Klimawandels immer extremer wird. Und zeigt den Einfallsreichtum und die Widerstandsfähigkeit der Menschen, die mit allen Mitteln um das Überleben in diesen unwirtlichen Gegenden kämpfen.