Dok 1

Klimaretter Atomkraft?

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Lisa Gadenstätter untersucht die Risiken und Potentiale der Kernenergie.

Kaum ein Thema spaltet die Gesellschaft so sehr wie die Spaltung von Atomen. Seit die EU Anfang 2022 Atomkraft als grüne Brückentechnologie definiert hat, erlebt das Thema eine Renaissance, der Bau neuer Atomkraftwerke, etwa in Frankreich, ist beschlossene Sache und viele beginnen sich zu fragen, ob nicht ein breiteres Umdenken sinnvoll ist.

Ist Atomkraft also eine notwendige Brückentechnologie, bis uns Erneuerbare weitgehend emissionsfrei mit Energie versorgen können, oder ist die Kernkraft einfach nur ein gemeingefährliches und teures Projekt, das uns früher oder später auf den Kopf fällt? Und stimmen die Rechnungen von der CO2-freien Atomenergie und ihrer Rolle als „Klimaretter“?

Auf dem linken Bild trägt Lisa Gadenstätter ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Atomkraft? Ja bitte!", auf dem rechten Bild trägt sie ein gelbes T-Shirt mit der Aufschrift "Atomkraft? Nein danke!"
ORF/Neulandfilm
Lisa Gadenstätter untersucht die Vor- und Nachteile der Atomenergie.

Lisa Gadenstätter trifft in dieser Dok 1 auf Gegner*innen und Befürworter*innen der Atomkraft, aber auch auf unabhängige Wissenschafter*innen und spricht mit ihnen über Sinn und Unsinn der nuklearen Energieversorgung.

Österreich ist umgeben von zahlreichen Atomkraftwerken seiner Nachbarländer, von denen vor allem das slowakische AKW Mochovce seit Jahren negative Schlagzeilen macht. Wir sprechen mit Reinhard Uhrig von Global 2000 über das teilweise verpfuschte Kraftwerk.

Lisa Gadenstätter und Reinhard Uhrig von Global 2000 stehen vor dem Problem-AKW Mochovce und blicken in die Kamera.
ORF/Neulandfilm
Lisa Gadenstätter und Reinhard Uhrig von Global 2000 vor dem Problem-AKW Mochovce in der Slowakei.

Erstmalig werden aktuelle Fotos aus dem Herzen des Reaktors veröffentlicht, Bilder, die vor kurzem von Whistleblowern gemacht und Dok 1 zugespielt wurden. Sie zeigen erschreckende Zustände des AKW.

Außerdem besuchen wir ein internationales Unikum und Denkmal der österreichischen Atompolitik: Das Kraftwerk Zwentendorf. Das einzige komplett ausgestattete Atomkraftwerk, in dem nie auch nur ein Watt Strom erzeugt wurde, aber 200 qualifizierte Fachkräfte jahrelang nach dem „Nein“ bei der Volksabstimmung 1978 weiterbeschäftigt wurden. Eine Milliarde Euro wurde hier verglüht.

EVN-Sprecher Stefan Zach und Lisa Gadenstätter stehen im Inneren des AKW Zwentendorf und blicken in die Kamera.
ORF/Neulandfilm
EVN-Sprecher Stefan Zach und Lisa Gadenstätter im AKW Zwentendorf.

Die ungelöste Frage der Endlagerung des verstrahlten Atommülls meint man in Finnland als erstem Land weltweit gelöst zu haben. In Eurajoki, an der Westküste, entstehen, 400 Meter tief im finnischen Gestein, die ersten Stollen, in denen die verbrauchten Brennelemente für 100.000 Jahre gelagert werden sollen.

Wir haben uns vor Ort mit Betreibern aber auch mit den unmittelbaren Anrainer*innen der Anlage unterhalten - auch über die Einstellung der Finninnen und Finnen gegenüber der Nuklearenergie. In dem skandinavischen Land betreibt nämlich sogar die Grüne Partei eine atomfreundliche Politik.

Lisa Gadenstätter und Risikoforscher Nikolaus Müllner stehen im Inneren des AKW Zwentendorf.
ORF/Neulandfilm
Lisa Gadenstätter und der Risikoforscher Nikolaus Müllner sprechen im AKW Zwentendorf über die Risiken der Atomenergie.

Wir sprechen mit Risikoforscher Nikolaus Müllner und mit Keywan Riahi, einem der weltweit renommiertesten Klimaforscher, über Potentiale und Risiken der Kernkraft.

Denn: Nuklearenergie verursacht bei der reinen Stromerzeugung mit ca. 20 Gramm in etwa so viel CO2 wie die Windenergie. Viel schmutziger - die kalorischen Kraftwerke: Braunkohle setzt mit 980 Gramm fast 50-mal mehr CO2 frei. Was hier jedoch nicht einberechnet ist: Der Abbau von Uran für die Brennstäbe - von der Endlagerung des radioaktiven Atommülls ganz zu schweigen.