Dok 1
Letzte Hoffnung Organspende
Organspende – das bedeutet Hoffnung, banges Warten und unendliche Dankbarkeit nach der Operation. Wie aber verläuft eine Transplantation und wie sieht ein Leben danach aus?
Dok 1 zeigt Geschichten von Patientinnen und Patienten auf der Warteliste, vom Verlauf einer Organentnahme, aber auch von Menschen, die seit Monaten oder Jahren mit dem Organ einer fremden Person leben.
Der Film berichtet auch von den Sorgen und Ängsten der Angehörigen, die aus Liebe und Not manchmal selbst zum Organspender werden. Lisa Gadenstätter ist im OP dabei, während eine Lunge transplantiert wird, spricht mit Prof. Hötzenecker über die medizinische Herausforderung solcher Eingriffe und mit Psychologin Dr. Pritz über die emotionalen und ethischen Hürden ihrer Patientinnen, ein fremdes Organ anzunehmen.
Mehr als 750 Menschen warten in Österreich auf ein Organ. Manche vergebens, denn die Wartelisten sind zwar voll, doch die Verfügbarkeit von Spenderorganen ist begrenzt. Jedes Jahr werden etwa 650 Transplantationen durchgeführt.
Jemand, der noch auf den erlösenden Anruf der Klinik wartet, ist Eva Hegyi. Die 65-Jährige steht seit zwei Jahren auf der Warteliste für eine neue Lunge. Das Sauerstoffgerät ist ihr täglicher Begleiter. Tag und Nacht. Doch wie empfindet man diese Zeit des Wartens? Wie geht es den Angehörigen mit dieser Situation? Woher kommen die fremden Organe und wie läuft eine Transplantation überhaupt ab?
Schon ohne Covid-19-Pandemie sterben in Österreich etwa 50 Menschen pro Jahr, weil sie kein Organ rechtzeitig bekommen haben. Die Covid-19 Pandemie hat die prekäre Situation zusätzlich verschärft – denn auch Corona-Patienten kommen nun dazu. Zum Beispiel Erwin Herndl. Ihm musste aufgrund einer Covid-Infektion eine neue Lunge transplantiert werden. Sein Leben hat sich seither maßgeblich verändert.
Kommt es zur rettenden Operation, beginnt für die Organtransplantierten ein neuer Lebensabschnitt. Viele sprechen von einer „zweiten Geburt“ und genießen die neugewonnene Lebensqualität. Oft erschweren aber auch medizinische Komplikationen die Zeit nach dem Eingriff und psychische Belastungen können eine große Rolle spielen.
Für Emily Fiddaman war die Tatsache, dass eine Transplantation der letzte Ausweg ist, zuerst ein Schock. Aufgrund einer schweren Asthmaerkrankung hing ihr Leben von einer Organspende ab. Vor einem halben Jahr bekam die 25-Jährige eine neue Lunge und somit ein neues Leben geschenkt.
Ähnlich erging es der 6-jährigen Sarah. Die kleine Oberösterreicherin ist ein aufgewecktes Mädchen. Was man ihr nicht auf den ersten Blick ansieht: In ihrer Brust schlägt bereits das zweite fremde Herz.
Das man mit einem transplantierten Organ lange gut leben kann, dass beweist die Geschichte von Katharina Vass. Mit neun Jahren bekam die heute 33-Jährige ein fremdes Herz. Trotz der Einschränkungen, welche ein Leben mit einem transplantierten Organ mit sich bringt, arbeitet sie heute erfolgreich als Ärztin und hat das fremde Organ als das ihre akzeptiert. Ein Schritt, der nicht einfach ist, denn der Organspender ist in den meisten Fällen ein Verstorbener.
Dieser Weg steht Helga Pipelka noch bevor. Wir begleiten die Patientin auf dem Weg zu ihrer neuen Lunge und sind hautnah bei ihrer Lungentransplantation im AKH Wien dabei. Zwei Wochen nach der Operation im Krankenhaus besuchen wir sie wieder. Wie geht es ihr so kurz nach der lebensrettenden Operation?
Die Dokumentation verfolgt den Weg eines Spenderorgans, ist hautnah bei einer Lungentransplantation dabei und spricht mit Betroffenen direkt vor und nach dem Eingriff. Lisa Gadenstätter begleitet Betroffene, die warten und jene, die bereits seit längerem mit einem fremden Organ leben und hört sich auch die Hoffnungen und Sorgen der Angehörigen an. Es geht um das Warten, Bangen und um Erlösung, denn für viele bedeutet eine Organspende die letzte Hoffnung.