ORF-Premiere:

Das letzte Tabu

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Homophobe Banner und schwulenfeindliche Beschimpfungen von den Rängen zählen noch immer zur Realität in den Fußballstadien. Von rund 500.000 aktiven männlichen Fußballprofis weltweit gibt es derzeit nur knapp zehn Spieler, die sich zu ihrem Schwulsein bekennen. Das Thema scheint im Profi-Fußball komplett unter den Tisch gekehrt zu werden – wieso das so ist, beleuchtet Regisseur Manfred Oldenburg gemeinsam mit Produzent und Romy- sowie Emmy-Preisträger Leopold Hoesch in der Doku ‚Das letzte Tabu’.

Der Regisseur und Drehbuchautor setzt dabei auf Interviews mit schwulen Spielern und Ex-Spielern wie Thomas Hitzlsperger, Marcus Urban und Collin Martin, aber auch mit (heterosexuellen) Fußballexperten wie Per Mertesacker oder Rolf Töpperwien.

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Zeichen gegen Homophobie in der deutschen Bundesliga.
boxfish films/BROADVIEW Pictures/Sportcast
Zeichen gegen Homophobie in der deutschen Bundesliga.
Homophobe Spruchbänder in der deutschen Bundesliga.
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Homophobe Spruchbänder in der deutschen Bundesliga.
Justin Fashanu, der erste Profifußballer, der sich als homosexuell geoutet hat.
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Justin Fashanu, der erste Profifußballer, der sich als homosexuell geoutet hat.
Amal Fashanu, Nichte von Justin Fashanu, dem ersten Profifußballer, der sich als homosexuell geoutet hat. In der Justin Fashanu-Stiftung berät sie homosexuelle Spieler.
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Amal Fashanu, Nichte von Justin Fashanu, dem ersten Profifußballer, der sich als homosexuell geoutet hat. In der Justin Fashanu-Stiftung berät sie homosexuelle Spieler.
Marcus Urban spielt in den 1980er und Anfang der 90er Jahre bei Rot-Weiß Erfurt in der Nachwuchs-Oberliga. Er steht kurz davor, in die Bundesliga zu wechseln, zieht sich aber kurz nach der Wiedervereinigung ganz plötzlich aus dem Fußball zurück, weil ihm der Druck, sich als homosexueller Profi-Spieler verstecken zu müssen, zu groß wird.
boxfish films/BROADVIEW Pictures
Marcus Urban spielt in den 1980er und Anfang der 90er Jahre bei Rot-Weiß Erfurt in der Nachwuchs-Oberliga. Er steht kurz davor, in die Bundesliga zu wechseln, zieht sich aber kurz nach der Wiedervereinigung ganz plötzlich aus dem Fußball zurück, weil ihm der Druck, sich als homosexueller Profi-Spieler verstecken zu müssen, zu groß wird.
Der US-Amerikaner Collin Martin machte seine Homosexualität 2018 nach einem Erpressungsversuch öffentlich – als erst zweiter aktiver Profifußballer nach Justin Fashanu.
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Der US-Amerikaner Collin Martin machte seine Homosexualität 2018 nach einem Erpressungsversuch öffentlich – als erst zweiter aktiver Profifußballer nach Justin Fashanu.
Thomas Hitzlsperger, ehemaliger deutscher Fußballprofi. Er begann seine Karriere beim VfB Forstinning, wechselte in die Jugendabteilung des FC Bayern von dort im Jahr 2000 in die englische Premier League. 2007 wurde er mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister, 2004 bis 2010 spielte er für die deutsche Nationalmannschaft. 2014 machte er seine Homosexualität öffentlich, zählt heute zu den bekanntesten Botschaftern für Toleranz und Diversität im Fußball.
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Thomas Hitzlsperger, ehemaliger deutscher Fußballprofi. Er begann seine Karriere beim VfB Forstinning, wechselte in die Jugendabteilung des FC Bayern von dort im Jahr 2000 in die englische Premier League. 2007 wurde er mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister, 2004 bis 2010 spielte er für die deutsche Nationalmannschaft. 2014 machte er seine Homosexualität öffentlich, zählt heute zu den bekanntesten Botschaftern für Toleranz und Diversität im Fußball.
Matt Morton, aktiver geouteter Spielertrainer im britischen Amateur-Fußball.
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Matt Mortony, aktiver geouteter Spielertrainer im britischen Amateur-Fußball.

Manfred Oldenburg lässt diejenigen ihre persönliche Geschichte erzählen, die genau dieses Tabu gebrochen haben: Wie der britische Fußball-Profi Justin Fashanu, der sich 1990 geoutet und mit seinem Leben bezahlt hat. Seine Geschichte erzählt seine Nichte Amal. Marcus Urban wiederum stand als Jugendlicher vor dem Sprung in die Bundesliga und traf mit der Entscheidung für sein Coming-out auch eine gegen seinen großen Traum. Die Erzählungen des US-Profis Collin Martin und des britischen Spielertrainers Matt Morton dagegen lassen erahnen, dass eine gelebte Normalität gar nicht weit entfernt ist.

Mit dem Film stellt sich zunehmend die Frage, warum das Thema gerade im Fußball so totgeschwiegen wird. Entspricht Homosexualität einfach nicht dem hyper-männlichen Bild des Fußball-Helden? Gibt es eine Angst, dass Sand ins Getriebe der Vermarktungsmaschine Fußball kommen könnte? Oder ist es vielleicht so, dass Spieler und Fans heute schon viel weiter sind als die, die an den Hebeln dieser Maschine sitzen?

‚Das letzte Tabu’ geht diesen Fragen präzise auf den Grund und erzählt dabei nicht nur die Geschichte der Fußballer, sondern wirft auch ein Licht auf eine Gesellschaft im Wandel. Eine Gesellschaft, die vielleicht doch nicht immer so tolerant war, wie sie selbst von sich glaubte.

Regie

Manfred Oldenburg

Drehbuch

Manfred Oldenbrug

Kamera

Jonas Julian Köck

Musik

Stefan Döring

Produzent

Leopold Hoesch