Brennpunkt Österreich

Alptraum Balkanroute - Nachts an der Grenze

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Das „Brennpunkt Österreich“-Filmteam macht sich auf die Reise nach Bosnien und Serbien, um die Situation in Flüchtlingscamps, bei HelferInnen und bei Bundesheer und Polizei an der österreichisch-ungarischen Grenze im Burgenland zu zeigen und hautnah erlebbar zu machen. 2022 gab es hier jede Nacht bis zu 750 Aufgriffe von Flüchtlingen aus Kriegsländern und Migranten aus Nordafrika oder Asien.

neulandfilm/ORF
Nächtlicher Einsatz am Grenzübergang Nickelsdorf

Erste Station der Reise ist Nickelsdorf. Die Reise führt auch nach Bihac in Bosnien. Bihac gilt als einer der Hotspots auf der Balkanroute. Bis vor gut einem Jahr lebten hier tausende Flüchtlinge und Migranten in den Parks und leerstehenden Gebäuden. Derzeit werden sie im Camp Lipa untergebracht, inmitten eines wilden Waldgebiets. Hier trifft das Fernsehteam auf eine Gruppe Marokkaner. Die Männer sind seit sieben Jahren auf der Balkanroute unterwegs. Ohne realistische Perspektive auf Asyl in Europa halten sie dennoch verzweifelt am Traum eines besseren Lebens fest. Sie schildern, wie sie mehrmals von Grenzschützern brutal abgewiesen wurden und berichten von Fußmärschen durch die Wälder an der Grenze zu Kroatien, wo Minen aus der Zeit des Bosnienkriegs, Wölfe und Bären eine ständige Gefahr darstellen.

Besonders brisant ist auch die Situation an der Grenze zwischen Serbien und Ungarn. Hier in unmittelbarer Nähe zum streng bewachten Grenzzaun besucht die Filmcrew das illegale Camp Subotica, das immer wieder von der Polizei geräumt wird. Zwischen angespanntem Warten, neuerlichen Versuchen über die Grenze zu kommen und so etwas wie Camper-Alltag leben die Menschen hier, bis sie es irgendwann in die EU schaffen. In Subotica erzählt der Afghane Sajad von seinem Traum nach Wien zu gelangen, wo sein Bruder seit 9 Jahren lebt. Und er schafft es tatsächlich. In Wien erfahren wir von der Flucht und dem Schleppergeschäft.