ansichtssache
Wozu noch Schule?
Zwei ÖsterreicherInnen und deren Familien, zwei komplett konträre Ansichten, ob und warum wir heute welche Schulen brauchen.
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Was können unsere Schulen noch leisten? Lernen wir am Ende nur für die Schule und nicht fürs Leben? Wie wichtig ist Schule abseits der Aufgabe, Wissen zu vermitteln? Und: Was kommt raus, wenn hierzulande Kinder ohne Schule groß werden?
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Die 44jährige Landwirtin Claudia Ehrschwendtner aus Michaelbeuern im Salzburger Land trifft auf den 70jährigen Jurist und ehemaligen Oberst der Miliz Eric Agstner aus Wien. Sie unterrichtet ihre neunjährige Tochter zu Hause am eigenen Hof selbst, ist davon überzeugt, dass Bildung und Erziehung ohne Schule der bessere Weg ist. Er ist als Alt-Theresianist noch heute seinem Wiener Gymnasium eng verbunden und steht mit seiner Familie in einer Reihe von Eliteschülern: Kinder und Enkel haben alle eine der prestigeträchtigen Wiener Privatschulen besucht.
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Für Claudia ist das freie „Homeschooling“ ein Lebensgefühl und eine Absage an den Konkurrenz- und Leistungsdruck in den heimischen Schulen.
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Eric sieht in den traditionellen Bildungsidealen einen unerlässlichen Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Eine Woche lang tauchen die beiden in die Welt des jeweils anderen ein, gehen auf neugierige Tuchfühlung und setzen sich mit ihren so gegensätzlichen Lebensentwürfen und Sichtweisen staunend auseinander. Es ist ein zwischenmenschliches Experiment, in dem Lebenserfahrungen und Sichtweisen zum Thema Schule und Bildung emotional aufeinanderprallen. Und es ist eine überraschende Antwort auf die Frage, wie wir uns über die großen Gräben und Ungleichheiten hinweg respektvoll und auf Augenhöhe begegnen können.
Regie: Manuel Obermeier, Produktion: neulandfilm/ORF, 45 min Reportage 2025