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Zwei Jahre lagen sie auf Eis, jetzt versuchen die skandalgeschüttelten Golden Globes zu ihrem 80. Jubiläum den Neustart.
Die seit den 1940er Jahren in Hollywood ansässige Auslandspresse war vor allem wegen fragwürdiger Praktiken, Vorwürfen von Bestechlichkeit und mangelnder Vielfalt unter Druck geraten. So gehörte dem Gremium aus knapp 100 Journalisten damals kein einziges schwarzes Mitglied an. Viele Stars übten heftige Kritik, Firmen setzten die Zusammenarbeit aus. Der Sender NBC sagte die traditionelle TV-Übertragung der Globes für Jänner 2022 ab. Nominierte blieben der Veranstaltung fern, die Namen der Gewinner wurden nur über die Social-Media-Accounts des Verbands der Auslandspresse verkündet.
Daraus hat der Verband seine Konsequenzen gezogen und bemüht sich seither um mehr Transparenz. Im Zuge von Reformen wurde ein Diversitätsberater eingestellt, ein neuer Vorstand gewählt, die Mitgliedschaft vergrößert und vielfältiger gemacht. Diese Ziele verfolge die HFPA, der Auslandspresse auch weiterhin, soll es doch am 10. Jänner 2023 endlich wieder Glanz und Glamour geben.
Die Nominierten-Liste zumindest lässt die Herzen der Cineasten schon höherschlagen. Mit acht Nominierungen Spitzenreiter ist die Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“, eine in Irland spielende Geschichte über streitende Freunde. Die Charaktere, allen voran die beiden Hauptdarsteller Colin Farell & Brendan Gleeson sind komplex und fabelhaft besetzt.
Sechsfach nominiert geht „Everything Everywhere all at Once“ ins Rennen“. Die Miminnen Michelle Yeoh und Jamie Lee Curtis haben ebenso Chancen wie Cate Blanchett, Viola Davis, Emma Thompson und Margot Robbie. Auch die Filme „The Fabelmans“, „Elvis“, die Sequels von „Top Gun“ oder „Avatar“ sowie das deutsche Netflix-Drama „Im Westen nichts Neues“ mit Burg-Mime Felix Kammerer stehen hoch im Kurs.
Der kulturMontag über die Neuausrichtung der Globes.
TV-Beitrag: Christophe Kohl