Korrupt, kriminell & skrupellos
André Heller verkauft einen selbst gezimmerten Bilderrahmen als echten Jean-Michel Basquiat. Täglich neue Chat-Protokolle fördern immer größere Machenschaften in der heimischen Politik- und Medienlandschaft ans Tageslicht. Flüchtlinge, die kurz vor Wintereinbruch trotz ausreichend freier Unterkünfte in Zelten untergebracht werden. Und Donald Trump, dem mehr als 30.000 unwahre Aussagen allein, während seiner vierjährigen Amtszeit als US-Präsident nachgewiesen wurden. Die Liste an Beispielen die uns als Gesellschaft den Eindruck vermitteln, als gäbe es keinen Anstand mehr könnte unendlich fortgesetzt werden. Wem also kann man heute noch Glauben schenken oder vertrauen?

In Zeiten wie diesen sucht man nach Anstand und Anständigkeit. Ist unsere Gesellschaft in den letzten Jahren tatsächlich unmoralischer geworden? Oder gab es eigentlich nicht immer schon Menschen ohne Anstand, unmoralische Packeleien und gewissenlose Egozentriker mit dem Unterschied, dass ihr Tun und Handeln weniger transparent war als in Zeiten von WhatsApp, Youtube und Co?

Wie kann es sein, dass die vielfach beschworene Transparenz das Gegenteil dessen befördert, was sie bezwecken soll? Der wahrgenommene Moralverlust resultiert in einem erheblichen Vertrauensverlust gegenüber Institutionen und letztendlich womöglich sogar in einer Destabilisierung der Demokratie – Stichwort soziale Medien und Donald Trump.

Wie können/sollen/müssen wir das Vertrauen in uns selbst und in diverse Institutionen wieder herstellen? Welche Rolle spielen soziale Medien in dieser Entwicklung? Diese Fragen verhandelt der kulturMontag mit dem Moraltheologen Paul Michael Zulehner, der Philosophin Isolde Charim, der Aktivistin Heidrun Primas und mit der Generalsekretärin des Presseclubs Concordia Daniela Kraus.
TV-Beitrag: Tatjana Berlakovich & Stefanie Simpkins
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