Anatomie eines Krieges

Ukrainische & russische AutorInnen auf der Frankfurter Buchmesse

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Kriege trennen, Literatur verbindet, ist in diesem Jahr wohl eines der wichtigsten Leitmotive der größten Buchmesse der Welt. Nach zwei pandemie-bedingt schweren Jahren findet sie heuer endlich wieder vollkommen analog statt. Mehr als 4000 Aussteller aus 85 Ländern präsentieren sich in Frankfurt und das in royalem Glanz, reiste doch das spanische Königspaar, Felipe VI. und seine Frau Letizia in die Stadt der Bücher.

König Felipe und Königin Letizia
APA/AFP/Andre Pain

Die internationale Aufmerksamkeit könnte allerdings weniger dem Gastland Spanien gelten, richtet sich doch der Blick auf das seit Monaten bestimmende Thema des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Seit jeher stehe die Messe für kulturelle Annäherung, neue Denkansätze und Internationalität, wie Direktor Jürgen Boos jüngst erklärte.

Jürgen Boos
APA/AFP/POOL/Arne Dedert

Alle zeitgenössischen Themen und Konflikte wie Krieg, Diversität, Antisemitismus oder Meinungsfreiheit spielen eine zentrale Rolle in der Literatur. Russische Verlage werden ob der Nähe der Organisatoren zum Putin-Regime keine dabei sein. Doch russische Schriftsteller, die sich in Opposition zum Kreml befinden sind willkommen.

Dmitry Glukhovsky
ORF

So zum Beispiel Dmitry Glukhovsky, der mit seinem dystopischen Roman „Metro 2033“ international bekannt wurde. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker, der seine Heimat schon im März 2022 verlassen musste. Im Exil hat er Gründe genug, über den Kremlchef nachzudenken, wird er doch in Russland per Haftbefehl gesucht. Jetzt erscheint sein neues Buch „Geschichten aus der Heimat“.

Serhij Zhadan
APA/AFP/Sergey Bobok

Sein ukrainischer Kollegen Serhij Zhadan gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Nun wird er für sein künstlerisches Werk und seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet, mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.

TV-Beitrag: Imogena Doderer & Alice Pfitzner

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