Eine kreative Liason

Kunst trifft Mode in der Heidi Horten Collection

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Die im Frühjahr eröffnete Horten Collection zeigt ihre erste Themen-Ausstellung „Look“ rund um das Bild der Frau in der Kunst. DIE Frau im Mittelpunkt ist dabei Sammlungsgründerin Heidi Goëss-Horten. Sie war eine der reichsten Frauen Österreichs und hat sehr zurückgezogen gelebt. Erst vor wenigen Jahren hat sie sich – angestiftet von ihrer langjährigen Freundin und Beraterin Agnes Husslein-Arco – entschlossen, ihre international aufsehenerregende Kunstsammlung öffentlich zugänglich zu machen. Nur wenige Tage nach der Eröffnung ihres Museums in Wien starb Heidi Goëss-Horten im Juni im Alter von 81 Jahren.  

Ausstellungsansicht "Look"
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Die Schau „Look“ ist nun eine Hommage an sie. Rund 200 Exponate zeichnen ihren Werdegang von der Ehefrau des Kaufhauskönigs Helmut Horten zur Kunst-Mäzenin nach. Fotografien von Lieselotte Strelow aus den 1960er-Jahren zeigen die junge Österreicherin in ihrer Düsseldorfer Villa oder auch beim Wiener Opernball, wie sie sich erst an das öffentliche Interesse gewöhnt, das mit dem Vermögenszuwachs durch die Heirat mit Helmut Horten einhergeht. In der Eingangshalle des Museums dominieren Glanz und Glamour aus dieser Zeit: Werke von Andy Warhol oder auch Egon Schiele sind prunkvollen Roben von Givenchy, Yves Saint Laurent und Christian Dior gegenübergestellt.

Ausstellungsansicht "Look"
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Die Kleider stammen aus Heidi Goëss-Hortens Privatbesitz und wurden vom österreichischen Mode-Designer Arthur Arbesser den gezeigten Bildern und Skulpturen in der Ausstellung gegenübergestellt. So soll ein intimer Einblick in die Welt der Heidi Goëss-Horten entstehen. Waren die ersten Kunstankäufe aus den 1980er-Jahren noch reine Investitionen, hat sich die Sammlerin im Laufe der Zeit mehr und mehr von ihrem eigenen – sehr ausgeprägten – Geschmack leiten lassen und auch Arbeiten beauftragt. So ist etwa die jüngste Akquisition der Sammlung ein von Anselm Kiefer extra für Heidi Goëss-Horten angefertigter Sappho.

Azsstellungsansicht "Look"
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Die Objekte in der Schau sind thematisch sortiert und zeigen das Bild der Frau und den Blick auf die Frau: Aktzeichnungen etwa von Gustav Klimt oder Henri Matisse neben einer Skulpturen von Auguste Rodin und Georg Kolbe, Porträts wie Gelatins Mona Lisa-Bilder neben George Condos „Double Date“ oder auch Pierre-Auguste Renoirs klassisch-romantisches Bild „Buste de femme“ aus 1883 neben Pablo Picassos 1939 entstandenem, expressionistischem Porträt seiner Geliebten „Frau mit Blumenkrone“. Der „Male Gaze“ – der männliche Blick auf die Frau als Objekt – eines Yves Klein, der weibliche Modelle „als Pinsel verwendet“ hat, wird von ironisch-feministischen Positionen wie etwa Birgit Jürgenssens „Schuhwerk“ konterkariert.

Arthur Ardesser
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Der kulturMontag hat die Aufbau-Arbeiten im Museum begleitet, Arthur Arbesser beim Auffrischen der Roben über die Schulter geschaut, mit Direktorin Agnes Husslein-Arco und Sammlungsleiterin Christiane Kuhlmann gesprochen und zeigt Eindrücke von der Eröffnung der Schau.

TV-Beitrag: Stefanie Simpkins

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