Kaiserlicher Kunstschatz

Die Wiener Praterateliers werden saniert

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Es ist ein verzauberter Garten für die Kunst, wo sich Fuchs und Dachs Gute Nacht sagen. Mitten im Wiener Prater, unweit vom „Ernst Happel-Stadion“ und der Trabrennrennbahn Krieau gelegen, befinden sich die fast 150 Jahre alten Praterateliers, erschaffen 1873 von Carl Hasenauer für die Weltausstellung.

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Während die Halle nach der internationalen Schau wieder abgerissen wurde, befehligte Kaiser Franz Joseph den Erhalt der Pavillons, brauchte man doch dringend Platz für die Bildhauer, um Skulpturen für die Gestaltung der Ringstraße zu schaffen. Eine Entscheidung von baugeschichtlicher Bedeutung, denn damit wurden entscheidende Weichen für die weitere Entwicklung der österreichischen Architektur im späten 19. Jahrhundert gestellt.

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Anton Hanak, einer der bedeutendsten Bildhauer des frühen 20. Jahrhunderts, arbeitete hier ab der Jahrhundertwende. Später zogen hier die Avantgardisten der Skulptur ein, wie Karl Prantl, Josef Pillhofer, Joannis Avramidis, Roland Goeschl, Alfred Hrdlicka, Oswald Oberhuber und Bruno Gironcoli. Ihre Werke zeigten die Bandbreite des figurativen und abstrakten skulpturalen Schaffens dieser Zeit von der Stein- bis zur Metallskulptur, von den farbigen konkreten Arbeiten von Roland Goeschl bis zu den unkonventionellen Materialkombinationen aus Fundmaterialien von Oswald Stimm.

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Ein idyllisches Architekturjuwel, das längst Patina angesetzt hat und endlich aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden soll. Mit rund 11 Millionen Euro aus EU-Mitteln aus dem österreichischen Aufbau- und Resilienzplan sollen die Bildhauerateliers des Bundes saniert, baulich und ökologisch modernisiert werden, um den historischen Gebäudekomplex zu erhalten. Gleichzeitig sollen die Ateliers als „modernes Zentrum für zeitgenössische Kunst“ mit neuen Veranstaltungsräumlichkeiten etabliert werden, freut sich Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

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Constantin Luser, Hans Kupelwieser, Ashley Hans Scheirl und Jakob Lena Knebl, Werner Würtinger oder Hannes Mlenek schaffen in diesem wie aus der Zeit gefallenen Areal ihre Werke, das auch noch von Geistern bewohnt ist. Auch wenn die Ateliers nur auf Lebenszeit vermietet wurden, finden sich hier nach wie vor Skulpturen von schon verstorbenen Kunststars, wie Alfred Hrdlicka, Oswald Oberhuber und Joannis Avramidis. Was passiert mit diesen Werken und kann die Atmosphäre des in Europa einzigartigen Künstlerparadieses ob der fortschreitenden Gentrifizierung erhalten bleiben?

Der kulturMontag mit einer Reportage.

TV-Beitrag: Harald Wilde

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