Hitler entsorgen oder bannen?
Die erste Maiwoche steht traditionell ganz im Zeichen der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 8. Mai 1945 hat Hitler-Deutschland die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet, das Terrorregime der Nazis war damit auch in Österreich zu Ende. Für die Bevölkerung ergab sich das Problem: Wie umgehen mit den Überbleibseln des Nationalsozialismus, den Abzeichen, Fahnen, Hitlerbildern oder den Erinnerungsfotos von der Front?
Noch 77 Jahre nach Kriegsende finden Angehörige in Kisten auf Dachböden oder in den Schubladen ihrer verstorbenen Großeltern Relikte aus der NS-Zeit. Was tun mit den Relikten aus der NS-Zeit? Wegwerfen oder aus historischen Gründen aufbewahren? Immer wieder wenden sich Menschen an das Haus der Geschichte Österreich, um die unliebsamen Gegenstände loszuwerden oder um sie für eine kritische Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte nutzbar zu machen. In der aktuellen Ausstellung „Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum“ sind besonders belastete „Erinnerungsstücke“ zu sehen, von der Hitler-Büste bis zum SS-Dolch.
Die AusstellungsmacherInnen thematisieren einen gesellschaftlich verantwortungsvollen Umgang mit NS-Relikten, geben aber auch ganz praktische Tipps, wie man mit unliebsamen Fundstücken umgehen kann.
TV-Beitrag: Eva Maria Kaiser & Allegra Mercedes Pirker