Das Ende eines mühsamen Friedens?

30 Jahre Bosnien - Herzegowina

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Seit Jahren arbeiten bosnisch-serbische Politiker, mit Rückendeckung von Russlands Präsident Wladimir Putin, am Zerfall der Republik Bosnien und Herzegowina, die im Friedensvertrag von Dayton 1995 geschaffen wurde. Droht dem fragilen Frieden in dem multiethnischen Staat 30 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung ein Ende?

Fahne Bosnien und Herzegowina
ORF

Im Jugoslawien-Krieg wurden in Bosnien-Herzegowina zwischen 1992 bis 1995 an die 100 000 Menschen getötet, mehr als zwei Millionen vertrieben. Spuren dieser „ethnischen Säuberungen“ findet man nur, wenn man weiß, wonach man sucht. Seit Dayton ist es eine gespaltene Nation, einerseits in eine sogenannte Föderation, die gemeinsam von muslimischen Bosniern und katholischen Kroaten bewohnt und regiert wird. Auf der anderen Seite steht die christlich-orthodox geprägte Republika Srpska. Der führende serbische Politiker Milorad Dodik, der als Mitglied des dreiköpfigen Präsidiums Bosnien-Herzegowina mitregiert, sägt mit Unterstützung aus Moskau immer entschlossener am morschen Gebälk dieses Gesamtstaats. Auf sein Betreiben hat das Parlament der Republika Srpska vor Kurzem beschlossen, die Teilrepublik solle eine eigene Armee gründen, eine eigene Steuerbehörde, einen eigenen Justizapparat. Und jetzt, nachdem Russland die Ukraine überfallen hat, demonstriert Dodik seine Nähe zum Kriegstreiber Putin, er sperrt sich dagegen, dass sein Land die europäischen Sanktionen gegen Russland mitträgt.

Smirna Kulenović
ORF

Tiefe Narben hat der Jugoslawien-Krieg in der Gesellschaft hinterlassen, sind Künstler, Musiker und Intellektuelle wie Smirna Kulenović,

Vanja Solaković
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Vanja Solaković und

Adnan Huskić
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Adnan Huskić überzeugt.

Sind die Spannungen im heutigen Bosnien-Herzegowina eine Fortsetzung der Konflikte des jugoslawischen Vielvölkerstaats? Ein Stimmungsbild.

TV-Beitrag: Alice Pfitzner

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