Zwischen Resignation und Widerstand
Der Ausgang der ungarischen Parlamentswahl Anfang April bedeutet für viele liberale Kulturschaffende des Landes einen Schock. Premier Viktor Orban konnte die Wahl nicht nur für sich entscheiden, sondern unerwartet sogar die Zweidrittelmehrheit halten.
Dabei hatten zahlreiche Künstlerinnen und Künstler auf einen Wechsel gehofft. In der bisher zwölfjährigen Amtszeit des Fidesz-Chefs wurden demokratische Institutionen zurückgefahren, die Medien gleichgeschaltet und es wurde versucht, kulturelle Einrichtungen auf Linie zu bringen. Orban selbst bezeichnet seine Regierungsform als „illiberale Demokratie“, dabei weisen seine kulturpolitischen Initiativen eine große Bandbreite auf.
Während er auf der Budapester Burg historische Gebäude, die von den Kommunisten zerstört worden waren, im Sinne eines ungarischen Nationalerbes originalgetreu wieder aufbauen lässt, entsteht im Liget-Park ein avantgardistischer Museumsbezirk. Die Sorge um die Freiheit der Kunst kann das bei den Kulturschaffenden aber nicht mindern.
Der kulturMontag mit einer Reportage aus Ungarn.
TV-Beitrag: Eva Maria Kaiser