Ode an das Analoge

Ein digitales Detox mit „An Impossible Mission“

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Er pfeift auf die neuesten Insta-Stories, Streaming-Dienste, Fitness-Apps oder Twitter-Trends und zelebriert seine Lust am Analogen. Die Doku „An Impossible Project“ porträtiert Florian „Doc“ Kaps, der das letzte Polaroid-Werk vor dem Untergang gerettet hat. Ein gesellschaftlicher Gegentrend hat sich in dem Hype um die fast vollständige Digitalisierung unseres Lebens breit gemacht, die Sehnsucht nach Echtem und Greifbarem manifestiert sich im Comeback von Vinyl und Fotografie, Handgeschriebenem und Selbstgemachtem.

Florian Kaps
Weltkino Filmverleih

Florian Kaps glaubt daran, dass dieser Retro-Hype, dieses bewusste Wiederentdecken, mehr ist als nur eine Phase, weil die digitale Welt eben nur zwei Sinne – das Hören und das Sehen – ansprechen würde. Für ein erfülltes Leben, für eine sinnliche Erfahrung bräuchte der Mensch aber auch noch das Riechen, das Fühlen, das Schmecken. Kaps ist eigentlich Doktor der Biologe: ein Experte für Spinnenaugenmuskulatur. Von dieser skurrilen Expertise ist bis heute sein Spitzname „Doc“ geblieben.

Polaroid Werk
Weltkino Filmverleih

Der selbsternannte Visionär steht jetzt aber lieber dafür, unmögliche Dinge weiter möglich zu machen. Was paradox klingt, gehört bei Kaps zum Motto. Als 2008 der Siegeszug der digitalen Fotografie auch vor der Weltmarke Kodak nicht haltmacht, entdeckt er den gallischen Widerständler aus Asterix & Obelix in sich. Mit ein paar Freunden rettet er im holländischen Enschede die letzte Fabrik für Polaroid-Kameras, zu einer Zeit also, da gerade das erste iPhone auf den Markt gekommen war. Damals eine Fabrik für Sofortbildfilm zu übernehmen, schien allerdings betriebswirtschaftlicher Wahnsinn zu sein.

Polaroidfoto
Weltkino Filmverleih

Jens Meurers Film erzählt im liebevoll ironischen Unterton, wie „Doc“ trotz fehlenden Know-hows die analoge Kult-Marke als „Impossible Project“ wiederbelebt hat.

TV-Beitrag: Sandra Krieger

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