Der Lauf der Geschichte
„Wuhan“ ist der Titel des neuen Buches von Liao Yiwu und der Name einer Millionenstadt in der Volksrepublik China.
Der chinesische Schriftsteller, der seit zehn Jahren im Berliner Exil lebt, befasst sich in diesem „Dokumentarroman“, wie er ihn nennt, mit den gesellschaftspolitischen Verwerfungen der Pandemie in China.
In diesem Werk verschränken sich die Schicksale der Romanfiguren mit den Erfahrungen jener Journalisten, die in der Millionenstadt Wuhan zu den Hintergründen der Corona-Seuche recherchierten und dabei in schwere Konflikte mit der kommunistischen Partei gerieten.
Liao Yiwu selbst hat seine Erfahrungen mit der Brachialgewalt des Regimes gemacht. Wegen eines Gedichts, das er 1989 nach der Niederschlagung des Tiananmen-Aufstandes in Peking veröffentlicht hatte, wurde er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Seither hat sich Liao Yiwu zu einem der schärfsten Kritiker der Repression in seiner Heimat entwickelt.
TV-Beitrag: Andreas Pfeifer