Mir leben ejbig
Arik Brauer verbrachte seine Kindheit in Wien Ottakring, musste nach dem sogenannten Anschluss den Judenstern tragen, ist als Zehnjähriger fast todgeprügelt worden, überlebte aber den Naziterror als U-Boot. Sein Vater wurde von den Nazis in der Gaskammer ermordet.
Die Befreiung vom Nazifaschismus war für den damals 16-Jährigen eine unendlich große Befreiung, die Demokratie eine wertvolle Pflanze, die gepflegt werden musste. Das tat Arik Brauer sein Leben lang. Die Schrecken des Holocaust versuchte der Künstler mit Malerei zu verarbeiten.
In den 1970er-Jahren machte Brauer mit kritischen aber eingängigen Liedern Karriere als Popstar. Er sang gegen Intoleranz, Neid und Ignoranz an und wollte dem in der Nachkriegszeit nicht aufgearbeitetem Nazifaschismus etwas entgegenhalten.
Vor einem Jahr ist der Architekt, Sänger und Künstler Arik Brauer im Alter von 92 Jahren gestorben. Sängerin und Tochter Timna Brauer hat zu seinem erstem Todestag eine Hommage an ihren Vater produziert. Das jiddische Lied „Mir lebn ejbig“ in Form eines Musikvideos - eines der Lieblingslieder von Arik Brauer.
Der kulturMontag erinnert sich gemeinsam mit Timna Brauer an Arik Brauer und seine Weisheit gepaart mit Lebensfreude.
TV-Beitrag: Harald Wilde