Die Gefangene der Windsors
Der geneigte Kopf, die sorgenvollen, flackernden Augen… Viele namhafte Schauspielerinnen haben sich an der Figur der Lady Diana versucht – erfolgreich oder weniger. Das Schicksal der Diana Spencer scheint in einem halben Dutzend Filmen und Serien auserzählt zu sein.
Doch die US-amerikanische Schauspielerin Kristen Stewart setzt der „Königin der Herzen“ ihre ganz eigene Krone auf. Sie sollte man als Princess of Wales in Pablo Larrains Film „Spencer“ gesehen haben. Nicht ohne Grund gilt die 31-jährige Kalifornierin schon jetzt als heißeste Anwärterin für den Oscar. Schon als der Film des chilenischen Regisseurs bei den Festspielen in Venedig seine Premiere feierte, erhielt die Hauptdarstellerin drei Minuten lang Standing Ovations.
In „Spencer“ werden die frühen 1990er-Jahre rund um die Weihnachtsfeiertage auf dem royalen Landsitz Sandringhouse beleuchtet. Die Queen feiert im Kreis ihrer Familie, mit dabei Charles und Diana noch als Ehepaar. Doch es sollte ihr letztes gemeinsames Fest werden. Denn genau in dieser Zeit reift in Diana die Entscheidung, sich von Charles zu trennen. Die damals 36-jährige Prinzessin hatte wenig Kontrolle über ihr eigenes Leben. Alles war für sie an Bedingungen geknüpft, die sie ständig neu aushandeln musste.
Ihr Leben war stets voller extremer Gegensätze. Kaum jemand stand zu dieser Zeit mehr im medialen Rampenlicht als sie. Unterwerfung und Überwachung trieben Diana an den Rand eines Nervenzusammenbruchs, der durch die Nachricht über Charles’ Affäre mit Camilla ausgelöst wurde. Kristen Stewart hat sich akribisch auf die Rolle als Diana vorbereitet, eine Geschichte, die alles andere als ein Prinzessinnenmärchen ist. „Spencer“ unterscheidet sich von allen bisherigen Diana-Filmen, weil er komplett aus Dianas Perspektive erzählt wird. Das Porträt einer Frau, von der Millionen dachten, sie zu kennen.
TV-Beitrag: Lillian Moschen