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Peter Lorre - Hinter der Maske des Bösen

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Die Rolle des Kindermörders in „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“, dem legendären Film von Fritz Lang, macht Peter Lorre weltberühmt, und sie wird ihm gleichzeitig zum Verhängnis. Der österreichisch-ungarische Emigrant mit dem runden Gesicht, der vor Hitler flieht und in Hollywood Zuflucht findet, wird dort in mehr als 80 Filmen spielen, darunter in „Casablanca“, „Die Spur des Falken“ – stets in der Rolle des Bösewichts. Als Meister des doppelbödigen Spiels versucht er sein Leben lang vergeblich, das ihm anhaftende Image des Mörders abzustreifen.

M - Eine Stadt sucht einen Morder 1931
Nero / EVERETT / Aurimages
"M - Eine Stadt sucht einen Mörder" 1931

Der Film von Evelyn Schels zieht die Konturen der komplexen Schauspielerpersönlichkeit Peter Lorre nach. In seinem Leben spiegeln sich gleichermaßen Zeitgeschichte wie Filmgeschichte, denn er arbeitet mit Giganten wie John Huston oder Humphrey Bogart. Es ist ein bewegtes Leben voller Widersprüche, Humor, Tristesse und Konflikte. Seine inneren Dämonen bestimmen sein unvergleichliches Spiel. Er spielt, um zu überleben, Morphium hilft ihm in einem Hollywood, das keine Zwischentöne wünscht, den krassen Mangel an vielschichtigen Rollen zu kompensieren.

Peter Lorre mit Humphrey Bogart in "Casablanca"
Everett Collection, Aurimages
"Casablanca" 1942

Dreimal ist er verheiratet, zweimal mit Schauspielerinnen, von denen er verlangt, dass sie ihren Beruf aufgeben. Seine dritte Frau lernt er in einer Entzugsklinik in Deutschland kennen, mit ihr wird er spät Vater, die gemeinsame Tochter kommt 1953 zur Welt. Am Ende seiner Karriere in Deutschland erfüllt er sich einen Traum:  er schreibt den Film „Der Verlorene“, führt selbst Regie und spielt die Hauptrolle, einen Arzt, der zum Mörder wird.

Peter Lorre
Everett Collection, Aurimages
"Silk Stockings" 1957

Statements der Filmregisseure Volker Schlöndorff und Christian Petzold, seines Biografen Stephen D. Youngkin, des Filmhistorikers Alexander Horwath und des Schriftstellers Robert Schindel begleiten die Erzählung der Lebensgeschichte von Peter Lorre, die zwischen Glamour und Reichtum, Drogen und Bankrott oszilliert.

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