zur SACHE
Koalition und Krise: Zerreißt es die ÖVP?
Erst war Herbert Kickl für die ÖVP ein Sicherheitsrisiko, jetzt dürfte sie den FPÖ-Chef zum ersten blauen Kanzler machen. Die Kehrtwendungen Richtung blau-schwarz stoßen in der Volkspartei nicht nur auf Zustimmung, viele sehen die Glaubwürdigkeit bei schwarz-türkis schwer angeschlagen.
Alle Wahlen seit dem Abgang von Sebastian Kurz bringen Niederlagen, in der Steiermark geht der Landeshauptmann verloren. Begrenzte Verluste bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich werden als Erfolg verkauft.
Erstmals sind auch die scheinbar so glatt und schnell laufenden Koalitionsgespräche in unruhigeres Gelände geraten: ÖVP Chef Christian Stocker wünscht sich, dass die FPÖ politisch weiter in die Mitte rückt, die FPÖ kontert mit dem Wunsch nach einer Bankenabgabe - ein Vorschlag, der mit zum Ende der Dreier-Verhandlungen mit SPÖ und NEOS beigetragen hat.
Mit Neuwahlen kann angesichts der Umfragen wohl nur die FPÖ spekulieren - deshalb stellt sich die Frage: Wie viel muss und kann die ÖVP in den Verhandlungen noch nachgeben, bevor die Partei vor einer Zerreißprobe steht? Wie schafft die Volkspartei den Weg aus der Krise?
Darüber diskutiert Wolfgang Geier in "zur SACHE" mit Franz Fischler, ehem. EU-Kommissar, ÖVP, Nico Marchetti, Nationalratsabgeordneter ÖVP, Martina Salomon, Herausgeberin "Kurier", und Thomas Hofer, Politikberater.