„zeit.geschichte“-Themenabend: Terroranschlag auf Olympia

Neue vierteilige Doku „Tod und Spiele – München 1972“

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Im Herbst 1972 erschüttert ein Terroranschlag die Olympischen Spiele in München. Am 5. September stürmen acht schwerbewaffnete palästinensische Terroristen das Wohnquartier der israelischen Olympiateilnehmer und nehmen elf Mannschaftsmitglieder als Geiseln – und die ganze Welt wird via Fernseher Zeuge dieser Tat.

ORF III zeigt am 10. September die neue vierteilige Dokumentation „Tod und Spiele – München 1972“, welche die Geschehnisse von damals detailliert beleuchtet: von den Planungen der Terrororganisation „Schwarzer September“ über das Versagen der deutschen Polizei bis hin zur Vergeltung des israelischen Geheimdienstes an den palästinensischen Geiselnehmern.

Samstag, 10. September

Die Auftaktfolge beschreibt ab 20.15 Uhr, wie sich Deutschland bei den Olympischen Spielen 1972 von der besten Seite zeigen möchte. Das letzte Olympia in Deutschland fand 1936 unter Adolf Hitler statt und diente als eine Machtdemonstration des nationalsozialistischen Regimes. Nun versucht sich Westdeutschland gegenteilig zu positionieren – und setzt bewusst auf lockere Sicherheitsbestimmungen und unbewaffnete Polizisten in Zivilkleidung. Auch Warnungen von terroristischen Angriffen auf die Spiele werden ignoriert – nichts soll den perfekten Spielen im Weg stehen. Eine katastrophale Fehleinschätzung.

Die drei überlebenden Olympia-Attentäter von 1972 (v.li.): Sirimer Mohammed Abdulah, Ibrahim Mosoud Badran, Abed Kair Al Dnawly.
ORF/Looks Film
Die drei überlebenden Olympia-Attentäter von 1972 (v.li.): Sirimer Mohammed Abdulah, Ibrahim Mosoud Badran, Abed Kair Al Dnawly.

Danach (21.05 Uhr) beschreibt die zweite Folge der Produktion, wie die palästinensischen Terroristen die Räume der israelischen Athleten stürmen. Zwei Israelis sterben, neun werden als Geiseln genommen. Es beginnen Verhandlungen zwischen den Terroristen und der deutschen Regierung, die Palästinenser fordern die Freilassung von 200 gefangenen Kameraden. Auch die Geschichte hinter der Terrororganisation „Schwarzer September“ und die Ursprünge des palästinensischen Terrors werden näher beleuchtet.

Ab 21.55 Uhr geht der dritte Teil näher auf die letzten Stunden der Geiselnahme ein: Nachdem alle Verhandlungsversuche, die israelischen Geiseln zu befreien, gescheitert sind, willigt die deutsche Polizei ein, den Terroristen ein Flugzeug für die gemeinsame Flucht mit den Geiseln zur Verfügung zu stellen. Der Plan der deutschen Polizei: die Geiselnehmer in eine Falle zu locken. Doch diese Operation endet in einem absoluten Desaster.

Polizeieinsatz im Olympischen Dorf: Als Sportler verkleidete Polizisten klettern in Richtung der israelischen Quartiere über die Balkone.
ORF / Looks Film / imago images / Klaus Rose
Polizeieinsatz im Olympischen Dorf: Als Sportler verkleidete Polizisten klettern in Richtung der israelischen Quartiere über die Balkone.

Der vierte und abschließende Teil der Doku „Tod und Spiele – München 1972“ (22.45 Uhr) betrachtet die Geschehnisse einen Monat nach dem Terrorangriff: Die überlebenden Geiselnehmer werden freigelassen, die deutsche Regierung versucht damit, die angespannte politische Lage zu beruhigen. Während die Terroristen in Palästina wie Helden gefeiert werden, startet Israel eine Geheimoperation, um die Geiselnehmer zur Rechenschaft zu ziehen.

September 1972: Trauernde Menschen am David Ben Gurion-Flughafen, nachdem die Leichen der Opfer nach Israel überführt worden sind.
ORF / Looks Film / imago images / ZUMA
September 1972: Trauernde Menschen am David Ben Gurion-Flughafen, nachdem die Leichen der Opfer nach Israel überführt worden sind.