Sommerkabarett in ORF III

Von Kabarettklassikern am „ORF III Themenmontag“ bis zum „Die Tafelrunde“-Open-Air von der Praterbühne – ORF III bietet auch im Sommer beste Unterhaltung, u. a. mit den Hektikern, Michael Niavarani und Caroline Athanasiadis. Einige Programme werden zum ersten Mal in voller Länge im Fernsehen zu sehen sein wie „Die Hektiker – Sex, Lügen und Haushaltsgeräte“ (1. August, 21.35 Uhr) und „Roland Düringer und Herwig Seeböck – Roll over Rilke“ (22. August, 20.15 Uhr). Außerdem neu: Die Personenretrospektive „Wir waren jung und brauchten das Geld“, in der Stars der heimischen Kabarettszene auf ihre Anfangs- und Jugendjahre auf den Kleinkunstbühnen des Landes zurückblicken.

Kabarett am „ORF III Themenmontag”

Am 1. August steht der erste „ORF III Themenmontag“ mit Kabarettschwerpunkt auf dem Spielplan. Ab 20.15 Uhr zeigt ORF III das Programm „Michael Niavarani – So fing alles an“: Von unbändigem Witz war der Publikumsliebling schon seit seinen Anfängen. Ob als Persiflage von Hugo Portisch oder Maxi Böhm, ob als „Ausländer-Inländer-Taxifahrer“ oder 147. Reinkarnation seiner selbst. Er verkauft „Stoff“ am Karlsplatz – Stoff für Drehbücher – und besucht eine Bankfiliale, die eine Samenbank ist. In dem teilweise erstmals gesendeten Material sind neben Michael Niavarani u. a. Viktor Gernot, Sigrid Hauser und Andreas Steppan zu sehen.

Danach folgt die erste Ausgabe der Reihe „Wir waren jung und brauchten das Geld“ (21.25 Uhr). Es war in einer Mathematik-Stunde, als Michael Niavarani an der Tafel den Satz des Pythagoras erklären sollte und sich dabei in eine Maxi-Böhm-Persiflage mäanderte. Nach dadaistischen Anfängen wurde er einem breiteren Publikum an der Seite von Ossy Kolmann in der Show „Wer lacht gewinnt“ bekannt. Kurz bevor er 1993 die Direktion des Wiener Simpl übernahm entstand die Kabarett-Collage „Die nackte Not“. Das Material dazu lag drei Jahrzehnte ungesendet im ORF-Archiv. Peter Fässlacher hat Michael Niavarani mit diesen frühen Zeugnissen seiner Künstlertätigkeit in einem kurzen Interview konfrontiert, bei der schon damals sein herausragendes Talent sichtbar wurde.

„Ja das schdiimmt“ – kaum ein Sager ging so in den kollektiven Sprachgebrauch ein wie Mini Bydlinskis Persiflage auf Schneckerl Prohaska. Niemand war vor der Humortruppe Hektiker und ihren beißenden Verrissen in den 1990er  Jahren sicher, auch nicht Joki Kirschner, der sich in „Sex, Lügen und Haushaltsgeräte“ (21.35 Uhr) aus dem Jahr 1992 schwummrig durch selbstgebastelte Psycho-Wahrheiten schaukelt. Michael Niavarani und Andreas Steppan hosten diese Zehn-Jahre-Hektiker-Feier als rangelnde Studio-Moderatoren, und auch sonst verstärken Prominente wie Peter Kraus oder Karlheinz Hackl diese Festspiele für die Lachmuskeln.

Den Abschluss des „ORF III Themenmontag“ am 1. August bilden „Die besten Solonummern“ von Mini Bydlinski (22.45 Uhr). Einst Gründungsmitglied der „Hektiker“, machte sich der Künstler 1991 mit Soloprogrammen wie „Alles Fassade“ oder „Lauter Lügen“ selbständig.

Eine Woche später dreht sich am „ORF III Themenmontag“ alles um einen der beliebtesten Kabarettstars des Landes: Alfred Dorfer. Mit „Alles Gute!“ (20.15 Uhr) zeigt ORF III am 8. August sein erstes Soloprogramm. Darin erzählt Dorfer die traurige Geschichte des AHS-Lehrers Robert Brenneis. Was als Studie eines ebenso ehrgeizigen wie halblustigen Amateurmusikers beginnt, entwickelt sich allerdings zur Tragikomödie.

Anschließend folgt das zweite Soloprogramm des Humoristen „Ohne Netz“ (21.05 Uhr) – ein kabarettistisches Melancholical über den gefeierten Entertainer Fredl Frühling. Seine Lebensgeschichte führt zu verschiedenen Stationen, wobei eine bissige Abhandlung über die Karriere nicht fehlen darf. Eine Aufzeichnung von 1995 im Vindobona.

Alfred Dorfer stand in den frühen 1980er Jahren für eine neue Form des Kabaretts – weg von Wuchteln und politischem Schmäh, hin zu einer sensiblen existenziellen Selbstbeschau. Ab 22.00 Uhr blickt er in der Reihe „Wir waren jung und brauchten das Geld“ im Gespräch mit Peter Fässlacher zurück auf die Zeit, als alles begonnen hat, und sinniert darüber, wie sich seine Karriere von da aus so entwickeln konnte.

Den Abend beschließt eine 1995 entstandene Aufzeichnung des ersten Soloprogramms von Günter „Gunkl“ Paal: „Grundsätzliche Betrachtungen“ (22.05 Uhr).

Erstmals im ORF: In „Roland Düringer und Herwig Seeböck – Roll over Rilke“ (20.15 Uhr) treffen sich Düringer und Seeböck zu einer Rilke-Lesung, die allerdings schon sehr bald abdriftet zu Düringers späteren Lebensmotiven, dem Motorradfahren und  Benzinrausch. Schon damals ist die Bühnenpräsenz des späteren Starkabarettisten unverkennbar und seine große anschließende Karriere nur folgerichtig.

In „Wir waren jung und brauchten das Geld“ (21.30 Uhr) erinnert sich Roland Düringer anschließend gemeinsam mit Peter Fässlacher an die Anfänge seiner bemerkenswerten Laufbahn. Nach seiner Emanzipation von der Schlabarett-Truppe folgten in den frühen 1990er Jahren seine legendären Erfolge mit „Hinterholz 8“, „Muttertag“ und „Freispiel“.

Danach zeigt ORF III das zweite Soloprogramm von Roland Düringer: „Superbolic“ (21.35 Uhr).

Der letzte „ORF III Themenmontag“ im August widmet sich der Kleinkunsttruppe „Schlabarett“. In einer Aufzeichnung von „Sein und Schwein“ (20.15 Uhr) aus dem Jahr 1992 führen Alfred Dorfer und Roland Düringer durch eine Typologie der heimischen Männer. Danach folgt mit „Atompilz von links“ (21.45 Uhr) ein unvergessliches Programm: in dieser Bundesheer-Groteske aus dem Jahr 1985 fokussieren sich Alfred Dorfer, Andrea Händler, Roland Düringer und Reinhard Nowak auf die ur-österreichische Institution.

Ab 22.20 Uhr schauen sich Andrea Händler und Reinhard Nowak in „Wir waren jung und brauchten das Geld“ gemeinsam mit Peter Fässlacher alte „Schlabarett“-Aufnahmen an und erinnern sich an den Beginn ihrer Karrieren.

Kabarett am Mittwoch:

Auch der Mittwoch steht im August ganz im Zeichen der österreichischen Kleinkunstszene und liefert wöchentlich Kabarettklassiker sowie unterhaltsame Abende mit den ORF-III-Formaten „Die Tafelrunde“ und „Kabarett im Turm“.

Am 3. August zeigt ORF III mit „Kabarett unter Sternen“ (21.55 Uhr) eine neue Ausgabe „Die Tafelrunde“ -Open-Air von Viktor Gernots Praterbühne. Diesmal u. a. zu Gast bei Gerald Fleischhacker: Florian Scheuba, Nadja Maleh, Verena Scheitz und Benedikt Mitmannsgruber.

Eine weitere Aufzeichnung folgt am 31. August (21.55 Uhr), in der Viktor Gernot, Petutschnig Hons, Caroline Athanasiadis und Nadja Maleh die Themen des Monats humorvoll Revue passieren lassen. Gleich danach präsentiert ORF III gemeinsam mit Radio Wien in „Soundcheck Österreich“ (23.00 Uhr)  ein besonders musikalisches Ereignis: „Viktor Gernot und Simone Kopmajer: Das Open-Air-Sommerkonzert“.

Alle weiteren Kabarett-Highlights auf einen Blick:

Mittwoch, 10. August:

• 21.55 Uhr: „Tricky Niki: Hypochondria“

• 23.05 Uhr: „Kabarett im Turm – Ermi Oma – Ansichtssache“

• 0.00 Uhr: „Kabarett im Turm – Alf Poier – The Making of DADA”

Mittwoch, 17. August:

• 21.55 Uhr: „Stipsits & Rubey: Gott und Söhne“

• 23.20 Uhr: „Kabarett im Turm – Benedikt Mitmannsgruber – Exodus“

• 0.10 Uhr: „Kabarett im Turm – Kernölamazonen – Was wäre wenn“

Mittwoch, 24. August:

• 21.55 Uhr: „Thomas Stipsits: Griechenland“

• 23.15 Uhr: „Kabarett im Turm – Gerald Fleischhacker – Gustostückerl“

• 0.15 Uhr: „Kabarett im Turm – Verena Scheitz – Scheitz dir nix“