erLesen
Dreimal Krimi ist diesmal bei „erLesen“ angesagt. Bernhard Aichner ist mit seinem aktuellen Krimi „Brennweite" mit dabei, Ursula Poznanski hat „Stille blutet“ mitgebracht und Joesi Prokopetz sein Krimi-Debüt „Teufelskreuz“.
Der perfekte Mord ist jener, wo es keine Leiche gibt, ist Bernhard Aichner überzeugt. Der Tiroler schreibt, weil er gar nicht anders könne. Zwei seiner Bücher wurden verfilmt - mit dem Ergebnis ist er hochzufrieden. „Totenfrau“ wird demnächst im ORF mit Starbesetzung zu sehen sein. Mehr als die Hälfte der Deutschen und Österreicher glaubt an Wunder, hat Aichner in einer Studie gelesen - diese Sehnsucht hat er in seinen dritten Bronski-Band gepackt.
In Ursula Poznanskis neuem Krimi kündigen Mordopfer ihren eigenen Tod an. Eine schillernde anonyme Erzählerfigur weiß mehr als die Polizei. Wer diese Figur ist, will Poznanski nicht verraten. Sie schreibt für Erwachsene und für Jugendliche und merkt, dass ihre Jugendbücher vor allem von jungen Leserinnen gerne konsumiert werden, die auf gute Plots stehen, aber das Blutige, Grausliche nicht mögen.
Joesi Prokopetz ist unter die Krimiautoren gegangen und legt sein Debüt vor, das kein klassischer Landkrimi ist. Er beweist Gespür für die Nuancen menschlicher Abgründe – ein Lesevergnügen für alle Krimi-Fans, die an der Idylle des Dorflebens zweifeln. In der Kirche fühlte er sich nie wohl - „wenn ich schon der liebe Gott bin, dann lass ich mir das alles nicht gefallen“, dachte er sich bereits als Kind. Ein „Spaßettl-Krimi“ sei sein Buch - Triggerwarnungen brauche es da nicht, lacht er.
Bücher der Gäste:
- Bernhard Aichner: „Brennweite“
- Ursula Poznanski: „Stille blutet“
- Joesi Prokopetz: „Teufelskreuz“
Buchtipps:
- Anna Kim, „Geschichte eines Kindes“
- Ferdinand von Schirach, „Nachmittage“
- Josef Winkler, „Die Ukrainerin“
- Thomas Melle, „Das leichte Leben“
- Tischbeinbuch: Sah d’Simone, „Sensationell spirituell“
Buchtipp abseits des Neuerscheinungsgetöses:
„Der Mord, den jeder begeht“, Heimito von Doderer,
Quizfrage:
Wie heißt das Buch von Heimito von Doderer, in dem die österreichische Erzählerin Dorothea Zeemann ihre Liebesgeschichte mit dem genialen Scheusal thematisiert?