Die Windsors
ORF III zeigt am Samstag, dem 27. August, die 3-teilige Dokureihe „Die Windsors“, die sich mit verschiedenen Persönlichkeiten des britischen Königshauses beschäftigt.
„Skandal um die Thronfolge“ (1/3)
Die erste Folge der Dokureihe über das britische Königshaus beschäftigt sich mit einem ihrer skandalösesten Mitglieder: Es ist das Jahr 1936. Eine bis dato geheime Liebesbeziehung erschüttert Großbritannien. Nachdem König Edward VIII. neun Monate sein Amt als König des Vereinigten Königreiches und Kaisers von Indien bekleidet hat wird nun auch die britische Öffentlichkeit auf das aufmerksam, was in den USA schon längst als offenes Geheimnis gehandelt wird: das britische Staatsoberhaupt ist in einer Beziehung mit einer bereits zweifach geschiedenen und noch verheirateten Frau, der Amerikanerin Wallis Simpson.
Der britische Premierminister Stanley Baldwin reagiert darauf, indem er den Monarchen vor ein Ultimatum stellt. Entweder soll dieser die Beziehung zu Simpson beenden oder er soll sie heiraten. Das wird allerdings den Rücktritt der britischen Minister bedeuten, da diese es nicht tolerieren werden, dass der britische König und Oberhaupt der Anglikanischen Kirche eine geschiedene Frau ehelicht.
König Edward VIII. entscheidet sich für die Heirat mit Wallis Simpson und gegen sein Amt als König Großbritanniens. Er dankt nur ein Jahr nachdem er sein Amt angetreten hat wieder ab. Acht Monate später hat sich Wallis Simpson endlich von ihrem Mann getrennt und Edward heiratet seine große Liebe.
„Der stotternde König“ (2/3)
ie zweite Folge widmet sich dem „stotternden König“ Georg VI.. Nachdem König Edward VIII. seine Liebesbeziehung mit der geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson der britischen Krone vorzieht und abdankt, wird dessen Bruder Prinz Albert zum König des Vereinigten Königreiches und Kaisers von Indien ernannt. Um trotz der Änderung in der Thronfolge Kontinuität zu wahren, nimmt dieser den Namen seines Vaters an und wird als Georg VI. bis zu seinem Tod das Staatsoberhaupt Großbritanniens sein.
Seine Regentschaft ist vor allem durch den Zweiten Weltkrieg geprägt. Georg VI., selbst Veteran des Ersten Weltkrieges, zeigt sich in dieser Zeit solidarisch mit der britischen Gesellschaft. Selbst als der Buckingham Palace bombardiert wird verlassen er und seine Familie London nicht. Doch nicht nur der Weltkrieg ist eine Herausforderung für den Monarchen. Auch persönliche Gründe machen es ihm anfangs schwer sein Amt zu bekleiden.
Zeitlebens hat Georg VI. mit starkem Stottern zu kämpfen, was es ihm erschwert Reden vor großem Publikum zu halten. Aufgewachsen im Schatten seines großen Bruders und eigentlich nur als Zweiter in der Thronfolge vorgesehen, fällt es Georg VI. insbesondere zu Beginn seiner Amtszeit schwer, sich in seiner neuen Rolle als König zurechtzufinden. Trotz der Schwierigkeiten regiert er, nicht ohne die Hilfe seiner Frau Queen Elizabeth, bis zu seinem Tod im Jahr 1952. Seine älteste Tochter Elizabeth folgt ihm nach seinem Tod auf den Thron und trägt das Amt als Queen Elizabeth II. bis zum heutigen Tag.
„Die junge Königin“ (3/3)
Die dritte Folge porträtiert Königin Elizabeth II., die Monarchin, die das Amt der Königin am längsten in der gesamten Geschichte Großbritanniens innehat.
Nach dem frühen Tod ihres Vaters König Georg VI. im Jahr 1952, folgt ihm Elizabeth auf den Thron nach und wird somit mit 25 Jahren zur neuen Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirlands. Die junge Regentin reiht sich damit als sechste weibliche Monarchin in der Geschichte der britischen Thronfolge ein. Ihre Krönung in der Westminster Abbey ist die erste in der Geschichte, die live im Fernsehen übertragen wird.
Gemeinsam mit ihrem Mann Prinz Philip, den sie im Jahr 1947 heiratete, steht sie seitdem an der Spitze des britischen Staates. In ihrer Amtszeit muss sich das britische Königshaus einem grundlegenden Wandel unterziehen, ohne mit den Traditionen ihrer Jahrhundertealten Geschichte völlig zu brechen. Ein Balanceakt, der enormes politisches Feingefühl und ein stoisches Durchhaltevermögen verlangt. Königin Elizabeth II. bricht 2015 den Rekord der längsten Regentschaft, der bis dahin von ihrer Ururgroßmutter Königin Victoria gehalten wurde.
Sie bringt vier Kinder zur Welt, wobei ihr ältester Sohn Charles an erster Stelle der Thronfolge steht. Dessen Heirat mit Diana Frances Spencer sowie die spätere Scheidung der beiden und der tragische Tod Dianas, wird zu einem der bedeutendsten Ereignisse in der Amtszeit Königin Elizabeths II. werden. Es wird die britische Krone aber auch in eine tiefe Krise stürzen, von der sie sich lange nicht erholen wird.
Die Amtszeit Elizabeth II. kann als eine Mischung zwischen dem Beibehalten alter Traditionen und dem Versuch einer Modernisierung der britischen Monarchie gesehen werden. Im Zentrum steht aber immer eine Monarchin die so ewig wirkt wie der Buckingham Palace.
Doku-Reihe, 2020
Die Dokumentation „Die Queen - Das Leben einer Königin“ beschließt um 23.00 Uhr den zeit.geschichte-Abend.