Bühne Oida! Wir machen Trickfilme 2023
Was ist den 16- bis 18-jährigen Jugendlichen besonders in Erinnerung geblieben? Von wem kam welche Idee? Wer setzte sie um? Und: Wer ist dabei über seinen/ihren Schatten gesprungen und hat sich Dinge getraut, die sie oder ihn jetzt stolz machen?
Training
Es war witzig, aber auch anstrengend im Medienzentrum.
Ich war bei mehreren Filmen dabei: „Mister Olympia“ – ein Film über Krafttraining – war mein erster Film, bei dem ich so richtig mitgemacht hab. Der erste Film ging schwieriger, die anderen waren dann einfacher, weil man sich dann halt schon ausgekannt hat, wie man was machen kann.
Es war witzig, wie wir auf die Idee gekommen sind. Ein paar Ideen waren schon recht absurd – eigentlich wollten wir zuerst noch einen Film über Ronaldo machen, obwohl wir ja schon einen Zeichentrickfilm darüber gemacht hatten. Eigentlich sind wir nur darauf gekommen, diesen Film zu machen, weil Efekan gemeint hat, dass Ronaldo auch trainieren muss, um so gut zu werden. Die Ausführung war dann ein bisschen schräg. Zuerst haben wir uns darüber gestritten, wie die Hanteln ausschauen sollen. Wir waren uns auch nicht ganz einig, wer jetzt was für eine Rolle spielen soll in dem Film. Efekan wollte die Hauptrolle spielen, hat sich dann aber für die Rolle des Trainers entschieden. Ahmet, ein guter Freund von mir, hat dann die Hauptrolle übernommen. Ich war der Regisseur und musste aufpassen, dass die Darsteller immer in der richtigen Position stehen und das Richtige machen. Das war immer wieder sehr anstrengend, aber am Ende hat es dann doch gut funktioniert.
Noch ist dieser Trickfilm nicht fertig. Ich hoffe, er wird rechtzeitig fertig sein.
Autor: Randy
Fußball
Ich habe bei sehr vielen Filmen mitgemacht und habe auch einen eigenen Film gemacht, einen Zeichentrickfilm: „Ronaldo Jr.“ Ronaldo ist da noch klein. Er schießt ein Tor und ist nachher glücklich. Fußball ist ein guter Sport, man wird reich.
Man denkt anders, man muss anders denken, wenn man einen Trickfilm zeichnet. Man muss seine Phantasie rauslassen, man braucht Geduld, Konzentration, Hilfe von Freunden, weil man viele Bilder zeichnen muss, die immer nur wenig anders sind als die vorher.
Im Medienzentrum haben wir dann eigene Filme gemacht und diese Filme auch vertont. Zum Beispiel „Seltsames Spiel“. Wir mussten dazu eine große Leinwand holen und aufbauen. Wir haben einen Ball an eine Schnur gehängt, Randy ist auf der Leiter gestanden und hat den Ball rauf und runter gemacht. Das war hinter der Leinwand. Vor der Leinwand hat man nur den Schatten des Balls und der Darsteller gesehen. Davon wurden die Fotos für den Film gemacht. In diesem Film war ich einer der beiden Fußballspieler. Das war lustig und ich bin stolz auf den Film!
Autor: Tobias
Spannend
Das Trickfilme-Machen war spannend. Dass man sich ausdenken konnte, was man machen will. Zum Beispiel ein Stück ausdenken, das man vorspielt und vertont. Wie beim Film „Kopfball“. Wir haben den Kopf von Efekan abgezeichnet. Dann mussten wir das aus Karton zuschneiden. Dann haben wir den Kopf von Efekan an ein durchsichtiges Seil geklebt und dann das Seil auf eine Stange geklebt. Wir hatten auch einen Ball. Ich habe die Stange mit dem Kopf gehalten.
Autor: Furkan
Spaß
Ich war bei dem Film dabei, der „Kopfball“ heißt. Ich hab das Windgeräusch gemacht. Ich hab beim Mikrofon vorbeigepustet und so entstand ein Windgeräusch, halt ein bisschen gruselig. Es war von einer Seite lustig und ich war bisschen aufgeregt, weil ich erstes Mal sowas gemacht hab. Nachher, wie soll ich das sagen, nachher war’s angenehm und ich war ganz entspannt. Es macht Spaß, dass man für Jugendliche kurze Filme macht. Beim Zuschauen hat man auch Spaß, aber beim Filmmachen macht es doppelt soviel Spaß. Auch für andere Jugendliche kann ich es empfehlen: Sie sollen es einfach mit einer Trainerin ausprobieren. Dann werden sie auch Spaß haben.
Ich selbst möchte gerne einmal einen Zeichentrickfilm ausprobieren.
Autorin: Sudinaz
In nicht einmal 10 Minuten
Ich habe leider nur bei wenigen Filmen mitgemacht. Der, über den ich schreiben will, ist „Kidnapping“, ein Zeichentrickfilm. Kilver hat den Film gezeichnet, Kilver und ich haben ihn gemeinsam vertont. Wir haben das schnell und effizient auf einem Keyboard vertont. Wir mussten die Töne erst erfinden und das haben wir getan mit viel Probieren. Irgendwann hat es hingehaut. Ich hatte viel Spaß dabei und habe die Zeit genossen. Weil ich mit Freunden war und ich was Neues ausprobiert habe. Wir waren fast vier Stunden im Medienzentrum, aber wir haben die Vertonung erst im letzten Augenblick ernst genommen. Dann haben wir es in nicht einmal zehn Minuten hingekriegt. Das zeigt mir, dass, wenn ich etwas schaffen will, es auch hinkriegen kann und dabei dann auch Spaß haben kann.
Autor: Saib
Das zukünftige Ehepaar?!
„Perfect Match“, der Film mit dem schwarzen Pinguin ist lustig, interessant und spannend Lustig ist zum Beispiel, wenn Janina zu den Tierfotos sagt: „Schleimig!“, „Zu schlau!“, „Was ist das?“ und so weiter. Der Sound und die Bearbeitung gefallen mir.
Es geht um ein Date. Eine Ente und ein Pinguin sind dabei. Der Pinguin ist motiviert, schlau und verliebt. Er schwimmt ganz weit zu seiner vielleicht zukünftigen Frau. Alles ist möglich!
Er ist sehr verliebt, sein Herz klopft, wenn er sie sieht. Sie lebt in Spanien und er in der Antarktis. Und die Zukunft ist vor der Tür.
Ich habe vertont. Ich habe dem Pinguin eine Stimme gegeben in dem Moment, als er sie sah. Ich musste es machen, weil alle Jungs zu feige waren. Es war auch für mich nicht leicht, es waren auch Mädchen da. Aber ich hab‘s durchgezogen. Jetzt bin ich froh, dass ich es erledigt habe.
Autor: Muarem
Traum-Ente!
Ich habe die Ente vom Film „Perfect Match“ mit Knetmasse gemacht. Das war lustig und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich bin sehr stolz auf meine geknetete süße Ente!
Dann haben wir eine Rose aus Moosgummi ausgeschnitten und mit Glitzer verziert. Der Pinguin hat die Rose dann der Ente geschenkt. Ich habe auch ein kleines Radio geknetet.
Dann habe ich die vielen einzelnen Bilder, die wir gelegt haben, ganz oft fotografiert.
Ich habe später auch beim Vertonen geholfen. Zum Beispiel habe ich das Wischen bei der TierDating-App gemacht. Das Wischen habe ich mit meinen Händen gemacht, ich habe vor dem Micro meine Hände von links nach rechts verschoben.
Die Ente hat endlich ihren Traumprinzen gefunden! Für manche ist das wichtig, für manche nicht. Vielleicht hat sie schon urlang gesucht und keinen gefunden?
Autorin: Steffi
Meine Kommentare
Ich habe bei zwei Filmen mitgemacht: „Perfect Match“ und „Liebe?!“. Bei „Perfect Match“ habe ich bei den Fotos geholfen. Ich habe das Meer bewegt (aber nicht wortwörtlich – das wär ja was! ;-)). Bei den Geräuschen war die Melodie von Mamma Mia meine Idee. Michelle, die den Pinguin geknetet hat, hat die Musik auf dem Keyboard versucht nachzuspielen und es dann geschafft. Herr Somma vom Medienzentrum hat geholfen.
Später habe ich kommentiert, wie die Ente sich durch die verschiedenen Tierfotos bei der TierDating-App durchgescrollt hat. Beim ersten Mal haben wir es nicht gleich hinbekommen. Ich musste es gefühlt 1000 Mal wiederholen. Weil mich zwei Kolleginnen abgelenkt haben und ich dauernd anfangen musste zu lachen. Aber am Ende hab ich’s eh geschafft. Jetzt, wenn ich mir den Film anschaue, muss ich mir immer noch die Ohren zuhalten. Nicht wegen dem, was ich gesagt habe, sondern wegen meiner Stimme. Die kann ich nicht hören, die finde ich grauenhaft. Warum haben wir überhaupt Gefühle? Darüber sollten wir reden!
Wie ich die Tierfotos kommentiert habe – dass mir das auf die Schnelle eingefallen ist, macht mich – na ja – ministolz. Mehr Stolz geht nicht, weil – ich weiß es nicht – mehr Stolz geht halt nicht bei mir. Noch nicht!
Autorin: Janina
Das gebrochene Herz
Zuerst habe ich eigentlich gezeichnet. Ein gebrochenes Herz! Es gab Schwierigkeiten beim Zeichnen, um das Herz wieder ganz zu kriegen. Dann waren wir einen Tag im Medienzentrum und wir haben beschlossen, wir zeichnen das nicht, sondern werden es ausschneiden aus Moosgummi. Wir haben verschiedene Bilder gelegt und fotografiert. Dann haben wir die Nähte mit einer Nadel gemacht. Dann haben wir die Nähte wieder herausgenommen. Wie bei einer richtigen Operation.
Und dann haben wir schon mit dem Vertonen angefangen. Zum Schluss haben wir uns gute Sätze ausgedacht, die einer Person helfen, mit dem Schmerz umzugehen. Die Sätze haben wir dann vor dem Mikro gesagt. Der geilste Satz war: „Er war eh nicht der Richtige!“ – Zuerst habe ich das komisch gesagt, aber dann kam es richtig aus mir heraus. Das Gefühl war gut.
Mein Film bekam den Titel „Liebe?!“
Dann haben wir alle Filme aufgeschrieben und jeder und jede hat gesagt, welche Filme am besten gefallen. Mir hat mein Film und der Film von Abdul „Floridsdorfer“ gefallen.
Autorin: Celine
Der Beste
Der Film, den Efekan und ich gemacht haben, heißt „Fast & Furious 77“. Wir haben im Medienzentrum Perücken gefunden und Brillen, Kopfhörer und eine Polizeimütze. Und dann dachte ich mir, damit können wir einen Film machen. Wir haben dann unsere Kollegen gefragt, ob sie Efekan und mir damit helfen können, mit den Fotos und so. Es hat Spaß gemacht, den Sound von den Automotoren zu machen. Ich habe einfach so einen Sound mit dem Mikro im Studio gemacht. Das war überhaupt nicht schwer. Beatboxen war auch sehr gut. Wenn ich den Film ansehe und den Sound von meinem Beatboxen höre, dann will ich einfach mittanzen.
Autor: Madi
Schnell und wütend
Ich habe bei fünf Filmen mitgemacht. „Mister Olympia“, „Seltsames Spiel“, „Fast & Furious 77“, „Perfect Match” und “Kopfball”. Für mich ist Fast & Furious 77 der beste Film. Es war lustig, mit Madi zu spielen. Und die Perücken waren lustig. Diese Polizeimütze war auch gut. Auto zu fahren auf Rollsessel war lustig. Unsere Mitarbeiter, Radmila und Randy, waren gut im Job: Radmila hat ganz genau fotografiert und Randy hat gute Ideen gegeben. Wenn ich jetzt den Film sehe, freue ich mich, dass ich sowas gemacht habe. Wenn ich mich sehe, ist es gut. Bei Stimme ist es was ganz anderes. Ich hasse meine Stimme. Ins Mikro sprechen ist deshalb schwierig. Am Anfang wollte ich nicht einmal meine Stimme nach der Aufnahme anhören. Ich wollte aus dem Zimmer gehen. Aber dann bin ich doch im Zimmer geblieben und es war schrecklich! Jetzt ist es immer noch so. Ich kann meine Stimme nicht hören. Ich will meine Stimme nicht hören. Aber, ja, wenigstens kann ich eine Aufnahme machen. Ich bin stolz auf mich, weil ich sowas gemacht habe. Das fühlt sich gut an.
Autor: Efekan
„Bühne Oida!“ - eine Initiative von ORF III Kultur und Information in Zusammenarbeit mit der Plattform Social City Wien und dem Verein T.I.W.-Training, Integration & Weiterbildung.
Für ORF III betreut Emily Erhold die Jugendinitiative.
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