Bühne oida! Ausstellung "Der andere Blick": Black and White
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Bühne oida! Ausstellung "Der andere Blick": Black and White

Bühne Oida! Fotos unserer Ausstellung „Der andere Blick“

Der Verein T.I.W. zeigt an einem seiner Standorte mehr als 70 Fotos, die die 15 bis18-jährigenTeilnehmer:innen von AusbildungsFit Potenzial Jugend im Rahmen eines geförderten Fotoprojekts gemacht haben.

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Die Jugendlichen schärften mit der Motivsuche ihren Blick auf ihr Umfeld, ihre Umgebung. Achtsam warfen sie einen anderen, einen neuen Blick auf beispielsweise Alltagsgegenstände, fotografierten aus veränderter Perspektive, mit neuem Fokus und erzeugten Spannung mittels Licht und Schatten bzw. Schärfe und Unschärfe. Arda, Armin, Manu, Madina und Fabian geben einen Einblick in ihre Werke, aber auch darüber, welche Fotos ihrer Kolleg:innen ihnen gefallen und warum…

Fotoausstellung im AusbildungsFit Potenzial Jugend im 19. Bezirk
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Fotoausstellung im AusbildungsFit Potenzial Jugend im 19. Bezirk

„Pinocchio“

Ich habe dieses Bild im Museum gemacht, im Wien Museum. Ich habe mich runtergemacht mit Knien, weil ich wollte, dass der Turm größer ausschaut, der Wal ist ja groß. Ich wollte, dass es echter ausschaut. Wenn es klein ist, schaut es nicht so echt aus. Wenn es groß ist, dann schaut es spannender aus. Ich wollte auch, dass es so ausschaut, als ob die Spitze von dem Turm den Wal sticht. Ich bin stolz auf mich, dass ich das gemacht habe, und ich habe auch ein bisschen gelernt, wie man Bilder macht. Eines habe ich gemacht und es ist gut geworden. Ich mag gerne so Bilder machen. Immer wenn ich rausgehe, ich mache Bilder. Bilder von draußen.

Ich habe gedacht, wenn die Leute dieses Bild sehen und wenn sie auch Namen lesen, dass sie dann an den Kinderfilm „Pinocchio“ denken, weil dieser Kinderfilm schon von früher, lange von früher ist. Als Kind habe ich diesen Film sehr geliebt und ich habe ihn immer geschaut. Ich denke auch, manche Jugendliche haben das auch geschaut, und wenn sie das sehen, erinnern sie sich auch an ihre Kindheit.

Autorin: Madina

Wal
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Wal

Madina: „Es soll so ausschauen, als ob die Spitze von dem Turm den Wal sticht.“

Die Zeit, die Sonne und die Natur

Was meinte ich mit dem Foto „Die Zeit“? Ich will zeigen, dass die Zeit schnell vergeht: das Grünliche von der Statue, das Kupfer, das in der langen Zeit schon grün geworden ist, obwohl dieses Kupfer früher noch Kupfer war. Als es gebaut wurde, sah es noch aus wie Kupfer, aber die Routine von Sonne und Mond hat es mit der Zeit verändert.

„The Horizon“ habe ich im Lainzer Tiergarten fotografiert. Ich bin durch den Wald gewandert und die Sonne hat in meine Augen geschienen. Dann habe ich über die Richtung des Sonnenscheins geschaut und ein sehr schönes Foto gemacht. Ich dachte, es wäre schön und wollte es einfach fotografieren. Es war ein sehr angenehmes Gefühl, ich in der Natur zu sein, in dem Moment zu sein, wo ich im Wald mit Vögeln und Pflanzen zusammen bin. Da habe ich mir gedacht, das ist ein ruhiger Platz.

Ich habe nicht beim Workshop mitgemacht, weil ich erst später dazugekommen bin. Ich habe die Fotos von der Ausstellung gesehen und wollte meine Fotos auch in der Ausstellung haben. Ich mache Fotos, wenn ich einfach spazieren gehe und mich einfach so friedlich fühle. Ich habe der Workshopleiterin ein paar Fotos gezeigt, und jetzt hängen sie auch in der Ausstellung mit tollen Titeln, die ich zu einem Teil allein und zu einem Teil gemeinsam mit meinen Kollegen überlegt habe.

Autor: Arda

Foto "Die Zeit"
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Foto "Die Zeit"

Arda: „Mit meinem Foto ‚Die Zeit‘ will ich zeigen, dass die Zeit schnell vergeht.“

Horizon
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Horizon

Arda: „Als ich mein Foto ‚Horizon‘ machte, war es ein sehr angenehmes Gefühl, in der Natur zu sein, in dem Moment zu sein, wo ich im Wald mit Vögeln und Pflanzen zusammen bin.“

„Umweltfriedlich“ – die Umwelt ist mir wichtig!

Ich habe ein Foto über die Umwelt gemacht. Es freut mich, dass ich mein Handy mit Sonnenenergie aufladen kann. Für mein Foto war mir der Hintergrund auch wichtig, ein schöner Hintergrund von einer Wiese und ein sauberer Hintergrund vom Himmel. Schau am besten auf das Bild und dann erkennst du die Schönheit, und zwar über die Spiegelung des Himmels am Display des Handys! Den Titel „Umweltfriedlich“ habe ich mir überlegt, weil ich lade mein Handy mit der Sonne auf. Ich speichere die Sonnenenergie ab auf mein Akkupack und damit lade ich dann mein Handy auf. Wie lange muss ich dafür Sonne tanken? – Leider zwei Tage. Das ist lange. Aber es ist mir trotzdem wichtig, es zu machen. Da achte ich auf die Umwelt.

In der Ausstellung gibt es viele Fotos. Das Foto, das ich mir extra für diesen Artikel ausgesucht habe, siehst du weiter unten. Es ist von meiner Kollegin Celine. Da drauf zu sehen ist ein schöner Baum. Den hat jemand leider zerstört. Aber man sieht noch immer das Leben in dem Baum. Das macht mich glücklich, weil die Natur noch immer weiterleben kann, auch wenn sie fast zerstört wird. Leider ist es jetzt gerade enorm schwer. Es gibt sehr viel Waldverbrennung, sehr viel Wasserverschmutzung, sehr viel Luftverschmutzung. Das macht mich halt im inneren Körper, im Herzen sehr traurig, weil sehr viele Menschen kümmern sich nicht um die Umwelt.

Ich will eher, dass Menschen auf freundliche Weise gegen die Umweltzerstörung arbeiten, also Bäume pflanzen, Gemüse anbauen und sich um die Umwelt kümmern.

Es war ein schönes Gefühl, dass bei der Eröffnung der Ausstellung jemand über die Fotos gesprochen hat, auch über mein Foto. Er hat mir aber Fragen gestellt: Wie bin ich da draufgekommen, wie ist das zustande gekommen, die Idee für das Foto halt.

Autor: Manu

Umweltfriedlich
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Umweltfriedlich

Manu: „Die Schönheit der Umwelt erkennst du auf meinem Foto „Umweltfriedlich“ über die Spiegelung des Himmels am Handy.“

Abgesägt
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Abgesägt

Manu „Die Natur kann noch weiterleben, auch wenn sie schon fast zerstört wird.“

Neuer Künstler?

Ich stand da auf der Brücke und dachte mir, das wäre ein schönes Bild. Und ich bin ein Fan von Wasserfällen, auch wenn das Miniaturwasserfälle sind. Und es fühlt sich jedes Mal so an, als wär ich in der Natur, wenn ich das Bild anguck. Der Titel „Hidden Entrance“ kam mir in den Sinn, weil es so aussieht, als wär, wenn man da durchgehen würde, irgendwas dahinter. Ein 500 Euro-Schein??? Das Bild hat mir so gefallen, dass ich es mir es auch zuhause aufgehängt habe.

Am Nachmittag vor der Ausstellungseröffnung, musste ich mit Tobias in den Supermarkt gehen und Unmengen an Lebensmitteln und Getränken für die Feier tragen helfen. Die waren für uns alle und die Gäste. Dann mussten wir alles vorbereiten. Während die anderen Brötchen vorbereitet haben, haben Tobias und ich noch die Titelkärtchen den Fotos zugeordnet. Danach mussten wir beide auch noch (freiwillig) einen Schrank reparieren. Und als dann die Gäste kamen, haben die sich die Bilder angeguckt. Dann habe ich ein paar Komplimente für meine eigenen Bilder bekommen und auch für die Titel.

Von den anderen Fotos gefallen mir zwei besonders gut: „Japan“ von Artin und „Flamingos“ von Radmila. Aber keine Ahnung, welches Bild mir besser gefällt. Beide Bilder finde ich einfach schön. „Japan“ mag ich, weil es sieht natürlich aus. Es fühlt sich an, als ob man woanders ist, so in einem Wald und nicht in einer Stadt. „Flamingos“ gefällt mir, obwohl ich kein Fan von Blumen bin. Ich weiß selber nicht, warum. Rosa ist eigentlich nicht meine Farbe, aber vielleicht mag ich Flamingos?

Autor: Armin

Hidden entrance
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Hidden entrance

Armin: „Meine Mutter dachte, ich hätte mein Bild ‚The Hidden Entrance‘ bei IKEA gekauft. Ich musste lachen, als sie mir zuerst nicht geglaubt hat, dass ich es gemacht habe.“

Die coole Ausstellung

Ich habe bei zwei Bildern mitgemacht und die heißen „Pinkeln“ und „Black & White“. Bei dem Bild „Pinkeln“ habe ich die Idee gehabt, mit dem Schatten was zu machen, und mein Kollege Muarem hatte die Idee, dass wir eine Flasche so umkippen, dass es so aussieht, als würde etwas ausgeschüttet werden. Ich habe dann das Foto gemacht. Die Hintergrundfarbe ist so gelb wie eine Zitrone, aber auch wie unser Pipi. Kann gut möglich sein, dass die Farbe die Idee für den Titelnamen war. ;-)

Für das zweite Bild namens „Black & White“ war die Idee von meinem Kollegen Muarem. Da haben wir beide uns hingekniet vor einem Auto, und da hat es uns doppelt gespiegelt, weil man sieht uns ja unten und oben. Ein bisschen verzerrt, dick und dünn. Ich hab angefangen zu lachen. Wenn man genauer schaut, sollte man es sehen! Ich hab mich überraschen lassen, wie es aussieht, weil die Idee hatte ja nicht ich. Mir gefällt das Bild „Black & White“ am besten.

Die Eröffnung der Ausstellung war ein bisschen stressig am Anfang, wo ich gekommen bin. Meine Kollegen haben noch versucht, einen Schrank zu reparieren. Ich habe bei den Vorbereitungen vom Essen mitgeholfen. Ich habe Brot geschnitten, Butter, Schnittlauch und Käse draufgetan. Dann später hat man mir noch gesagt, dass ich die Tomaten waschen soll mit meinem Kollegen Manu. Ich habe die Tomaten halbiert und auf den Brotscheiben verteilt. Ich hab nicht von allen Broten probiert, nur so zwei oder drei, aber die waren ganz lecker, eigentlich. Eins war mit Butter und Schnittlauch, eins mit Humus und Schafkäse und dann war noch eines mit einem Kräuteraufstrich und meinen Tomaten.

Dann kamen so ein paar Leute, vor allem solche, die wir schon kennen vom Verein T.I.W., und dann kam auch noch ein Herr, der aussah, ein bisschen, meiner Meinung nach, wie Albert Einstein, wegen den Haaren. Der hat unsere Bilder angeschaut. Und die, die halt da waren und Bilder gemacht haben, haben sich vorgestellt und ein bisschen was erklärt. Und dann hat der Herr noch zu jedem Bild ein bisschen seine Meinung abgegeben. Und danach haben wir noch das Buffet gegessen und haben ein bisschen geredet und gelacht. Als wir mit dem Essen fertig waren und mit allem sonst, haben wir Jugendlichen uns verabschiedet und sind gegangen.

Meiner Meinung nach war es ein bisschen eintönig. Wir Jugendlichen sind eigentlich nur dagestanden und haben auf den Zeitpunkt gewartet, wenn unser Bild drankommt. Aber im Endeffekt war eh alles gut. Bei der nächsten Ausstellung sollten die Jugendlichen aber noch mehr darüber erzählen, was sie gemacht haben und warum.

Die Ausstellung insgesamt ist cool, weil da viele interessante Bilder sind. Vor allem die Tiere, also Fisch und auch die Schildkröten, gefallen mir am besten!

Vielleicht kannst du dir auch einmal die Fotos anschauen und dir dann deine Lieblingsfotos aussuchen?

Autor: Fabian

Pinkeln
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Pinkeln

Fabian: „Ich hatte beim Foto ‚Pinkeln‘ die Idee, mit dem Schatten was zu machen.“

Black and White
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Black and White

Fabian: „Ich finde, der Titel ‚Black & White‘ passt.“

Buffet
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Buffet

Fabian: „Ich habe die Tomaten halbiert und auf den Brotscheiben verteilt.“

Fabian: „Ein Herr, der meiner Meinung nach ein bisschen aussah wie Albert Einstein, hat zu jedem Bild ein bisschen seine Meinung abgegeben.“

Manu und Madina
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Manu und Madina

Manu: „Madina und ich freuen uns über die Ausstellung!“

Manuel beim Hängen der Bilder
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Manuel beim Hängen der Bilder

Vorarbeiten: Mit Hilfe eines Lasers kann Manuel die Bilder seiner Kolleg:innen ganz exakt hängen.

Sonnenstrahlen
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Sonnenstrahlen

Arda: Das Foto „Sonnenstrahlen“ von Radmila sieht wirklich aus wie Sonnenstrahlen. Der Titel passt perfekt. Die Blumen sind halt sehr bunt, als ob sie die Seele von der Sonne hätten. Die Sonne ist halt sehr wichtig, ohne die Sonne können wir überhaupt nicht überleben. Und die Schönheit von den Blumen hat mich dazu gebracht, zu überlegen, dass das Leben viel zu kurz ist und dass wir jeden Moment genießen sollen.“

Wasserdrache
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Wasserdrache

Fabian: „Das Bild, das mir sonst noch am besten gefällt, ist ‚Wasserdrache‘ von Steffi. Es schaut schön aus, vor allem auch, wie es fotografiert wurde. Außerdem ist ja ein asiatischer Fisch, und die sind noch einmal besonders. Man sieht so einen Fisch nicht alle Tage.

Susi Abdulrahman, Abdul und Selina
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Susi Abdulrahman, Abdul und Selina

Auch ehemalige Teilnehmer_innen von Potenzial Jugend kamen zur Ausstellungseröffnung, zum Beispiel Abdulrahman, Abdul und Selina.

Flamingos oder Japan
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Flamingos oder Japan

Armin: „Ich kann mich nicht entscheiden, ob das Foto von Radmila oder das von Artin mir besser gefällt.“

Für ORF III betreut Emily Erhold die Jugendinitiative.

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