Unser Stromnetz muss für die Energiewende intelligent gesteuert werden. Dabei entstehen viele Daten - und die sind anfällig für Cyberattacken.
ZDF/Franca Leyendecker
Unser Stromnetz muss für die Energiewende intelligent gesteuert werden. Dabei entstehen viele Daten - und die sind anfällig für Cyberattacken.

ORF-III-Schwerpunkt zur Energiekrise

„zeit.geschichte“, „Erbe Österreich“ und „ORF III Themenmontag“ mit neuen Dokus, Reportagen und Talk

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Steigende Preise, Strom sparen, Energieknappheit – aktuelle Entwicklungen und damit verbundene Sorgen und Unklarheiten begleiten die Menschen durch die kalte Jahreszeit. ORF III widmet sich der Energiekrise mit einem vielfältigen Programmschwerpunkt – nach einem dreiteiligen „ORF-III-Themenmontag“ am 14. November, blickt „Erbe Österreich“ am 29. November u.a. auf die „Anfänge des Stroms in Österreich“, ein „zeit.geschichte“-Zweiteiler erzählt am 3. Dezember die Geschichte der „Öl- und Gasindustrie“ in Österreich.

Erbe Österreich am 29. November:

Am 29. November präsentiert „Erbe Österreich“ die Neuproduktion "Wiener Heizen – eine Großstadt kämpft gegen die Kälte". Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde.

Um 21.05 Uhr blickt „Erbe Österreich“ in einer weiteren Doku auf die „Die Anfänge des Stroms in Österreich". Als der elektrische Strom ab den 1880er Jahren seine ersten zaghaften Schritte unternahm, machte sich wohl niemand ein Bild davon, welchen Siegeszug diese Erfindung bald antreten sollte. Schon auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregten einige Elektrik-Exponate Aufsehen. Die Beleuchtung auf den Straßen und in den Wohnungen kam da noch selbstverständlich über das Gas. Doch vor rund hundert Jahren setzte die umfassende Elektrifizierung des Landes ein. 1907 entstand das Landes-Elektrizitätswerk des Erzherzogtums Österreich unter Enns, der Vorläufer des heutigen Energieversorgers EVN. Das Speicherkraftwerk Wienerbruck diente der Versorgung der Mariazellerbahn und der Stadt St. Pölten. Nach und nach schritt die Elektrifizierung Wiens und Niederösterreichs voran.

zeit.geschichte am 3. Dezember:

Auch die ORF-III-„zeit.geschichte“ widmet sich in einem Zweiteiler am 3. Dezember dem Themenschwerpunkt und spannt dabei einen Bogen von der Vergangenheit zu aktuellen Ereignissen.

Den Auftakt macht um 20.15 Uhr „Schwarzes Gold – Geschichte der Ölindustrie in Österreich“. Die neue Doku zeigt, wie sich die Ölindustrie in Österreich unter geänderten weltpolitischen Bedingungen bis hin zur aktuellen Energiekrise entwickelt hat. Erdöl ist eine der wichtigsten Energiequellen der Gegenwart und gleichzeitig eine der umstrittensten. Viele weltpolitische Zerwürfnisse hatten ihren Ausgangspunkt beim Zugang zum Rohstoff Öl und mündeten in Krisen und Kriegen. Die Geschichte der österreichischen Erdölproduktion begann 1884 mit der Raffinerie in Wien Floridsdorf. Das Öl kam in der Zeit der Monarchie aus den Erdölfeldern in Galizien. In den Jahren des Nationalsozialismus wurde die Erdölwirtschaft „germanisiert“. Für die Kriegswirtschaft des Dritten Reiches nahm die „Ostmark“ eine bedeutende Rolle ein, 1944 lag etwa der österreichische Anteil an der Erdölproduktion innerhalb des Deutschen Reiches bei über 60 Prozent. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und nach Abschluss des Staatsvertrags wurde 1956 die ÖMV gegründet, heute als teilprivatisiertes Unternehmen OMV immerhin einer der führenden Öl- und Gaskonzerne Mitteleuropas.

Der zweite und letzte Teil der Reihe „Gute Geschäfte – Geschichte der Gasindustrie in Österreich“ blickt um 21.05 Uhr zurück auf die Historie der Gasversorgung und Gasgewinnung in Österreich. Jahrzehntelang war die Gasversorgung in Österreich kein Thema. Dank langfristiger Verträge lieferte Russland seit den späten 1960er-Jahren Erdgas nach Europa. Doch mit dem Ukraine-Krieg sind diese Lieferungen ins Stocken geraten, was massive Auswirkungen auf das wirtschaftliche und soziale Gefüge Österreichs und ganz Europas hat. Schon einmal war Europas Gasversorgung von einem einzigen Staat abhängig. In England nutzte man am Beginn des 19. Jahrhunderts den dortigen Wissensvorsprung bei der Gasproduktion und -versorgung und verkaufte dieses Know-How um teures Geld an das kontinentale Europa. Erst am Beginn des 20. Jahrhunderts konnte sich Österreich vom Würgegriff der Engländer befreien. 1896 entschied der damalige Wiener Bürgermeister Lueger, die Gasversorgung in die eigenen Hände zu nehmen. Die Gaswerke Simmering und Leopoldau entstanden. Da die Gasförderung in Österreich nicht ausreichte, um den Inlandsbedarf zu decken, suchte man nach weiteren Quellen, was letztlich in die Gaslieferverträge mit der Sowjetunion mündete.