
Käthe Kruse
Käthe Kruse ist mehr als nur die berühmte „Puppenmutter“: In der bewegenden Filmbiografie schlüpft Friederike Becht in die Rolle der Unternehmerin Käthe Kruse, die zu den faszinierendsten Frauenfiguren des 20. Jahrhunderts zählt. Die gleichnamige ORF/ARD-Filmbiografie beleuchtet die weniger bekannten Facetten ihres bewegten Lebens mit Höhen und Tiefen: Käthe Kruse war Schauspielerin, Mutter und vielseitige Künstlerin. In einer Zeit, in der von Gleichberechtigung noch lange keine Rede war, tritt sie aus dem Schatten ihres berühmten Partners, um als Unternehmerin Karriere zu machen. Ihr bahnbrechender Markenschutzprozess, mit dem sie ihr geistiges Eigentum gegen einen übermächtigen Spielzeugfabrikanten verteidigt, geht in die Geschichte ein.
Neben Becht standen auch Fritz Karl in der Rolle von Max Kruse und Ursula Strauss als Mutter Christiane vor der Kamera – und das in aufwendiger Maske. Ebenfalls aus Österreich und mit dabei: Karin Lischka. In weiteren Rollen sind u. a. Franz Dinda, Helena Schönfelder, Rainer Bock und Wilfried Hochholdinger zu sehen. Regie führte Franziska Buch nach einem Drehbuch von Sharon von Wietersheim.
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Als uneheliche Tochter einer Näherin hat die junge Katharina Simon (Friederike Becht) keine rosigen Zukunftsaussichten. Doch in der zielstrebigen Frau schlummern ungeahnte Talente. Mit 17 Jahren debütiert sie mit großem Erfolg als Schauspielerin am Berliner Lessingtheater. Die Welt liegt ihr zu Füßen, als sie auf der Premierenfeier den prominenten Künstler Max Kruse (Fritz Karl) trifft. Die beiden werden ein Paar, der frisch geschiedene Bildhauer aber ist nicht bereit, erneut zu heiraten, auch nicht als Käthe ein Kind von ihm erwartet. Auch ohne Trauschein verleben beide glückliche Jahre, doch ihr uneheliches Zusammenleben entspricht nicht den Moralvorstellungen der feinen Berliner Gesellschaft. Als der Bildhauer keine Käufer mehr für seine Skulpturen findet, erwägt er eine Trennung auf Zeit.

In dieser schwierigen Situation ergreift Käthe die Flucht nach vorne. Zusammen mit ihrer Mutter Christiane zieht sie auf den Monte Verità im Tessin, eine Künstlerkolonie, in der alternative Lebensformen erprobt werden. Auf Max’ briefliche Anregung hin bastelt Käthe hier für ihre kleine Tochter eine Puppe – nicht ahnend, dass dies den Wendepunkt in ihrem Leben bedeutet. Der natürliche Gesichtsausdruck mit lebendiger Mimik begeistert Kinder und Eltern gleichermaßen. Die Presse feiert Käthes liebenswürdige Puppe, ein großer amerikanischer Spielwarenhändler bestellt gleich 200 Stück. Käthe aber lässt sich von dem ungeahnten Erfolg nicht fortreißen. Sie überblickt die Situation und eröffnet eine Manufaktur, um die Puppen nach ihren Qualitätsvorstellungen zu produzieren. Für Max, dessen Stern immer weiter sinkt, ist es nicht einfach, der erfolglose Mann einer aufstrebenden Unternehmerin zu sein.

Als der mächtige Spielzeugfabrikant Bing (Wilfried Hochholdinger) Käthes Erfolgsmodell kopiert – und seine maschinell gefertigten Billigprodukte auch noch mit dem Slogan „Imitation der Käthe-Kruse-Puppe“ bewirbt –, droht ihrer Manufaktur das Aus. Doch Bing ahnt nicht, was es heißt, sich mit Käthe Kruse anzulegen.
„Käthe Kruse“ ist eine Koproduktion von Rich and Famous Overnight Film und epo-film Wien in Koproduktion mit ARD Degeto, BR, MDR und ORF – gefördert von Fernsehfonds Austria, FilmFernsehFonds Bayern, Mitteldeutsche Medienförderung, Cinestyria Filmcommission and Fonds, Cine Art und der Stadt Graz.
Hauptdarsteller:innen
Friederike Becht (Käthe)
Fritz Karl (Max)
Franz Dinda (David)
Ursula Strauss (Christiane)
Karin Lischka (Luise)
Regie
Franziska Buch
Drehbuch
Sharon von Wietersheim
Bearbeitung
Franziska Buch (Nachbearbeitung Drehbuch)