BuchTIPP

Sie gilt als eine der originellsten Stimmen der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur: Nell Zink. Entdeckt wurde Zink von keinem geringeren als Jonathan Franzen: In einem Leserbrief hatte die Hobby-Ornithologin den Bestseller-Autor für seine mangelnden Vogelkenntnisse kritisiert, woraufhin dieser zu ihrem größten Förderer wurde. Zum Schreiben ist die 1964 in Virginia, Kalifornien geborene, studierte Philosophin und Medienwissenschaftlerin erst im Alter von 50 gekommen und hat sich mit ihrem ersten Roman „Der Mauerläufer“ prompt eine riesige Fangemeinde erschrieben.

Seit mehr als 20 Jahren lebt Zink in Deutschland, wo auch ihr neuer Roman spielt: „Sister Europe“ ist ein humorvolles Porträt der Berliner Kulturelite, in dem die Autorin abermals ihren unverwechselbaren Wortwitz und ihren 6. Sinn für skurrile menschliche Begegnungen unter Beweis stellt.

Bei einer sehr langweiligen Literaturpreisverleihung im Berliner Interconti treffen Zinks Figuren aufeinander: eine reiche Berliner Erbin, ein amerikanischer Verleger und seine sehr junge Begleiterin, ein deutscher Kunstkritiker und dessen 15-jährige Trans-Tochter und ein arabischer Prinz. Prompt entspinnen sich absurd-komische Dialoge über alles, was man unter das Schlagwort „Woke“ setzen könnte - wobei die Haltung der Autorin eine erfrischend gelassene ist. Ein Roman, in dem nicht viel passiert, aber alles besprochen wird.

TV-Bericht: Alice Pfitzner

Infos zum Buch:

„Sister Europe“
Erschienen am 13.05.2025 im Rowohlt Verlag
Roman, 272 Seiten
Erhältlich gebunden und als E-Book
Übersetzt von Tobias Schnettler

Zur Autorin:
Nell Zink
https://www.rowohlt.de/

Weitere Bücher der Autorin:
„Avalon“, Rowohlt 2023
„Das Hohe Lied“, Rowohlt 2020
„Virginia“, Rowohlt 2019
„Nikotin“, Rowohlt 2018
„Knochenbrecher“, Rowohlt 2017
„Der Mauerläufer“, Rowohlt 2016

Veranstaltungen:
Lesung „Sister Europe“
12.07.2025 | 12:00
Stadtbad Luckenwalde
Rudolf-Breischeid-Str. 72
14943 Luckenwalde
https://www.kunststrom.com/


„Sister Europe“ steht im Juli auf der ORF Bestenliste.

Link:
die kulturWoche