
Österreich - Die ganze Geschichte
Austria goes Europe
Jahrzehntelang ist für Österreich ein Eintritt in die Europäische Gemeinschaft schwer vorstellbar. Die 1955 beschlossene „immerwährende Neutralität“ scheint damit nicht vereinbar zu sein. Und doch wird es Realität: Am 1. Jänner 1995 tritt die Republik der Europäischen Union bei. Der Kalte Krieg ist vorbei, der Eiserne Vorhang gefallen – das politische Umfeld ein grundlegend verändertes. Doch der Weg nach Brüssel ist steinig. Es gilt noch viele Hürden zu überwinden, bis österreichische Vertreter in Brüssel Platz nehmen können. Bereits im weltpolitischen Wendejahr 1989 hat die große Koalition unter Bundeskanzler Franz Vranitzky das Beitrittsansuchen gestellt. Es folgen Jahre der Diplomatie, des Abwägens, des Werbens. Auch im Inland ist der Widerstand groß, und das parteiübergreifend. Insbesondere die traditionell europafreundliche FPÖ legt unter ihrem Vorsitzenden Jörg Haider eine 180-Grad-Wende hin und lehnt einen Beitritt strikt ab – ebenso sind die Grünen dagegen.
„Austria goes Europe“ – die zehnte und letzte Folge der finalen vierten Staffel von „Österreich – die ganze Geschichte“ beleuchtet die politischen Weichenstellungen dieser Jahre anhand zweier gegensätzlicher Persönlichkeiten: Alois Mock, ÖVP-Außenminister und glühender Verfechter des EU-Beitritts, kämpft bis zu den Marathonverhandlungen 1994 für einen Vertragsabschluss. Auf der anderen Seite profiliert sich Maria Vogt, engagierte Biobäuerin und lautstarke Stimme der ökologischen Landwirtschaft, als vehemente EU-Gegnerin. 1994 spricht sich bei einer Volksabstimmung die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher für den EU-Beitritt aus. Das große Ziel ist geschafft! Die letzte Ausgabe der preisgekrönten ORF-III-Historienreihe schließt den Bogen der tausendjährigen Geschichte Österreichs – und resümiert zum Schluss aus internationaler Perspektive die heutige Rolle des Landes in Europa und der Welt.
Regie
Monica Lucia Müller