
Eine Stimme im Wandel - Der Countertenor Alois Mühlbacher
Am 14. Dezember feiert Alois Mühlbacher mit der Familienoper „Ich bin Vincent! und ich habe keine Angst“ am MusikTheater an der Wien Premiere. Eine neue Dokumentation zeigt den Werdegang des jungen österreichischen Countertenors.

„Kann sein, muss nicht sein!“ So beantwortete der damalige Staatsoperndirektor Ioan Holender in dem vor 15 Jahren entstandenen ersten filmischen Portrait des damals als Wunderkind geltenden St. Florianer Sängerknaben Alois Mühlbacher die im Raum stehende Frage, ob dessen Stimme ihre Schönheit und Sinnlichkeit auch nach dem Stimmbruch beibehalten würde. Mittlerweile ist klar: Es konnte sein und musste sein!

Alois war bei seinem Debüt an der Wiener Staatsoper 15 Jahre alt gewesen, jetzt ist er 30 und singt als Countertenor wieder auf den bedeutendsten Bühnen im In- und Ausland, von der Mailänder Scala bis zum MusikTheater an der Wien. Das Fragezeichen am Ende des Titels der damaligen Dokumentation „Vom Kindheitstraum zum Traumberuf?“ ist damit obsolet geworden!
Wie für einen Countertenor üblich, nimmt die Barockmusik einen großen Stellenwert in seinem Repertoire ein. Er tritt nicht nur als Solist mit renommierten Ensembles, wie der Wiener Akademie, Ars Antiqua Austria oder Les Musiciens du Louvre, auf, sondern gründete gemeinsam mit seinem Mentor Franz Farnberger auch ein eigenes Barockensemble: Pallidor. Als Intendant des Barock Festival St. Pölten kreiert er seit zwei Jahren einen inspirierenden Kunstraum, der führende Musiker zu glanzvollen Auftritten einlädt.

Das musikalische Spektrum von Alois Mühlbacher reicht aber weit über die Grenzen der Barockmusik hinaus: Die Flexibilität seiner Stimme macht ihn zu einem idealen Liedsänger, und auch vor der Fusion von Pop- und Barockmusik schreckt er nicht zurück, und wird damit auf Social Media gefeiert.

Alois Mühlbacher lebt derzeit in Wien – oder in Hotelzimmern, wo immer er seine Auftritte hat – ganz wichtig ist ihm aber sein Heimatort Hinterstoder geblieben. Er nützt zwischen Proben und Auftritten jede Möglichkeit, dort seine Familie zu besuchen und dabei seine Batterien wieder aufzuladen.

Das neue, sehr persönliche Künstlerportrait wurde wiederum von Filmemacher Manfred Corrine gestaltet, der Alois auch schon vor 15 Jahren einfühlsam mit der Kamera begleitet hat.
Eine berührende Künstlerstudie, die im wahrsten Sinne „aufhorchen“ lässt!
Gestaltung
Manfred Corrine