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Buchteln, Ziegeln, Polka - Das böhmische Wien

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Tschechische Aristokratie, Bürgertum und Köchinnen prägten die einstige Habsburgermetropole und beeinflussen bis heute die österreichische Küche

Um 1900 hatte Wien einen hohen tschechischen Bevölkerungsanteil. Neben den Arbeitern in den Ziegelwerken im Süden der Stadt waren viele Frauen in den Stadtpalais als Ammen, Dienstmädchen oder als Köchinnen im Einsatz.

So fanden zahlreiche Rezepte aus der böhmischen Küche Eingang in die Wiener Küche, wie die Buchteln, Liwanzen, Knödel, süße Soßen zum Braten; ebenso das tschechische Bier als nahrhaftes Getränk.

Damals wie heute trifft man sich, vor allem wenn es „wienerisch“ sein soll, in der Konditorei Aida. Nur wenige wissen, dass mit dieser Wiener Traditionskonditorei eine tschechische Geschichte verbunden ist. Ein paar der alten böhmischen Rezepte gibt es dort noch.

Selbst beim Wiener Würstelstand wird noch heute ein böhmischer Klassiker angeboten: die Klobasse, eine würzige Wurstspezialität. Die Rezeptur zum berühmten „Prager Schinken“ pflegt eine Wiener Fleischerei bereits in der fünften Generation. Und, wer Schweinshaxen gegrillt bevorzugt, wird in Wien beim bekannten Herrn Kolarik fündig. Er hat sich in Wien mit saftig knusprigen Stelzen, serviert mit tschechischem Bier, einen Namen gemacht.

Die tschechische Diaspora in Wien hat eine lange Geschichte, auch nach dem Zuzug um 1900. Das wechselvolle 20. Jahrhundert hat Wien oft zur Zufluchtsstätte werden lassen.

Zahlreiche tschechische Kulturvereine, Musikensembles sowie eine tschechische Schule sind in Wien bis heute etabliert und deren Kultur ist deutlich bis heute Teil der Wiener Identität.

Regie
Anita Lackenberger

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