Rezepte: Bohnensterz
Frühstücks-Bohnensterz – die schnelle Variante
Zutaten (für 4 Personen):
300g Mehl glatt
500g weiße Dosenbohnen
1 Liter Wasser
100g Butterschmalz
1 Prise getrockneten Majoran (Alternativ 2 TL frisches Bohnenkraut)
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Das Mehl salzen und ohne Fett „linden“, das heißt im Reindl rösten bis die ganze Feuchtigkeit aus dem Mehl entwichen ist. Achtung: ständig rühren und nicht zu heiß werden lassen, sonst verbrennt man das Mehl.
Die gekochten Bohnen aus der Dose in ein Sieb leeren. Die Flüssigkeit auffangen—nicht wegleeren. Diese (Bohnen-) Flüssigkeit mit etwas Wasser verdünnen und kurz aufkochen. Jetzt das heiße Bohnenwasser nach und nach zum Mehl dazu gießen und ständig mit einer Gabel zerreißen. Achtung: lieber immer weniger Wasser verwenden sonst wird es ein „Gatsch“.
Wenn die richtige Konsistenz - und das Wissen erlangt man nur mit „learning by doing“ - gegeben ist, das flüssige Butterschmalz darüber leeren und die Bohnen dazu, würzen und schon ist das perfekte, pikante, sehr lang anhaltende Frühstück fertig. Dazu serviert man ein großes Häferl Milchkaffee.
Bohnensterz – die aufwendigere Variante (für Mittag- oder Abendessen)
Zutaten:
200g Käferbohnen
300g Buchweizenmehl
1 Liter Wasser
Salz, Bohnenkraut, Pfeffer
100g Schmalz
Zubereitung:
Wichtig: Abends davor die Bohnen im Wasser einmal aufkochen und dann einfach stehen lassen.
In der Früh dann ca. 1-2 Stunden kochen bis die Bohnen wirklich weich sind. Das Wasser abschütten und auffangen, es wird wieder benötigt für das Mehlgemisch nach dem Linden. Jetzt wie beim schnellen Sterz das Mehl linden, Buchweizenmehl hat einen noch nussigeren Geschmack und ist vor allem für Leute mit Glutenunverträglichkeit auch zu genießen.
Dann wieder mit dem Bohnenwasser das Mehl langsam aufweichen und immer wieder mit der Gabel durch den Teig fahren. Zum Schluss das Schmalz drüber leeren und noch ein wenig in der Pfanne anbraten, dann zugedeckt 5 Minuten ausdampfen/ruhen lassen. Die Bohnen ein wenig zerstampfen und darunter heben.
Serviert mit einer sauren Rahmsuppe, zum Beispiel mit Schwammerl. Wenn ich keine Suppe dazu serviere, brate ich als Alternative etwas Speck und Zwiebeln an oder verfeinere mit Grammeln, das ist aber nicht original.
Rahmsuppe
Zutaten:
1 Liter Rindsuppe oder Gemüsesuppe oder Wasser mit Suppenpulver
250g Sauerrahm
3 TL Mehl
1 Tl Apfelessig
Muskatnuss, Kümmel, Salz, Pfeffer, Petersilie oder Schnittlauch
Zubereitung:
Sauerrahm mit Mehl und Apfelessig gut verrühren. Suppe aufkochen, Sauerrahmgemisch einrühren und auf kleiner Flamme weiter köcheln lassen, bis sich eine mollige Rahmsuppe bildet, würzen, eventuell einen gekochten Kartoffel hineinreiben, das spart Mehl und die Suppe wird noch molliger.
Gegessen wird dann so:
Jeder bekommt einen tiefen Teller mit Suppe und die Pfanne mit dem Sterz steht in der Mitte des Tisches. Jeder nimmt sich von dort löffelweise den Sterz taucht in die Suppe und genießt.
Interessantes zum Sterz:
Grundsätzlich war der Sterz früher ein „arme Leut“-Essen. Die Bauern aßen diesen hauptsächlich nach der Stallarbeit in der Früh mit einem großen Häferl Milchkaffee. Der Rest war dann die Jause am Feld. Es gab in den meisten Haushalten eine eigene, gusseiserne Sterzpfanne. Die wurde dann in die Mitte des Tisches gestellt und alle Hungrigen aßen aus der selben Pfanne. Jeder hatte seinen eigenen Löffel. Daher kommt auch der Spruch “den Löffel abgeben“.