kreuz und quer

Gräfin - Ordensfrau – Befreierin

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Mit einer damals technisch hochmodernen Dia-Schau reist Maria Theresia Ledóchowska um die Jahrhundertwende durch halb Europa.

Die Dame aus polnisch-österreichischem Adel, geboren im niederösterreichischen Loosdorf, gründet den Orden der St.-Petrus-Claver-Schwestern und wirbt in flammenden Reden für die Unterstützung der Missionen in afrikanischen Ländern: ein Wagnis in einer Zeit, in der Frauen in ihrer privaten und öffentlichen Lebensführung starken Einschränkungen durch gesellschaftlich normierte Rollenbilder unterworfen waren.

Die Entrüstung über eine Frau, die sich herausnimmt, öffentlich zu sprechen, erreicht ihren Höhepunkt, als sie beschließt, eine Druckerei zu gründen. Es braucht drei Anläufe, bis ihr die Drucker-Konzession erteilt wird, und sofort läuft der Druck der Schwestern auf Hochtouren.

In ihren Schriften und Reden für die Sklavenbefreiung kritisiert Ledóchowska immer wieder das Eindringen von Kolonialismus in traditionelle afrikanische Länder und legitimiert ihr öffentliches Auftreten mit Maria Magdalena als erster Apostelin, lange bevor die Kirche die biblische Heilige auch offiziell als Apostelin anerkennt.

Gestaltung

Gabriele Neudecker

Redaktion

Helmut Tatzreiter