
kreuz und quer
Weibliche Armut - Warum Frauen weniger haben
Armut ist weiblich – das zeigt sich besonders dann, wenn unbezahlte Sorgearbeit, prekäre Beschäftigung und geringe Pensionen zusammentreffen. In Österreich verdienen Frauen im Schnitt deutlich weniger als Männer, arbeiten häufiger in Teilzeit und übernehmen den Großteil der Care-Arbeit – oft auf Kosten der eigenen Existenzsicherung. Die „kreuz und quer“-Neuproduktion „Weibliche Armut – Warum Frauen weniger haben“ von Anna Katharina Wohlgenannt gibt Frauen eine Stimme, die an der Armutsgrenze leben oder sie unterschritten haben.
Lisa Kröbmannsberger ist alleinerziehende Mutter dreier Kinder und kämpft sich mit viel Kraft und Einfallsreichtum durch finanzielle Durststrecken. Resi Moritz stockt ihre niedrige Pension mit Kuchenbacken in einem Generationencafé auf. Die Arbeit dort ist für sie mehr als eine finanzielle Stütze, sie erfährt dort auch gelebte Solidarität. Anna Schiff, Mitglied der Plattform „Sichtbar Werden“, setzt mit ihrem Engagement der Beschämung und dem Schweigen rund um Armut etwas entgegen – und macht damit auch anderen Frauen Mut.
Begleitet werden die Porträts von den Analysen der Sozialethikerin Michaela Moser, die sich in der „Armutskonferenz“, einem Netzwerk sozialer Organisationen für strukturelle Veränderungen, einsetzt. Sie macht deutlich: Armut ist kein individuelles Versagen, sondern eine Folge politischer und gesellschaftlicher Entscheidungen. „Weibliche Armut – Warum Frauen weniger haben“ rückt Frauen in den Mittelpunkt, die im Alltag oft übersehen werden – und zeigt, was es braucht, damit Teilhabe und Selbstbestimmung auch unter schwierigen Bedingungen möglich werden.
Redaktion
Irene Klissenbauer